Oberes Mairatal und Ubaye Bericht-Teil 1

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1.Tag Chianale(ca 1800) über Col Rastel (2372), (2000), Col del Bondormier (2661) nach Meleze (1738) im Val Varaita di Bellino.

Aufbruch 8:15, zwei Stunden bis Col Rastel, überwiegend durch schönen Zirbenwald, weidende Kühe, Blick auf Monte Viso und den ganzen Talschluss mit Col Agnel. Später geht der Weg en Balcon, Blick auf den Lago di Castello. Sehr hübsche Wegführung.
Fotos:
Rechts: Chianale, von unserem Zimmer aus. Das Lago Blue ist also mitten im malerischen Dorf.
Monte Viso. Man sieht an seiner Südflanke ein großes, leergeschmolzenes Gletscherbecken!
unten rechts: En Balcon: Blick auf Lagi di Castello und rechts oben vermutlich schon der Col Rastel.

MonViso
Vor Rastel

Abstieg vom Col Rastel unübersichtlich. Es starten oben zwei Wege, wir entscheiden uns für den neuer markierten, links. Durch quellfeuchte Wiesen, teilweise schlechter Pfad. Es kurvt viel weiter nach links, als ich der Karte entnommen hätte, entsprechend tief im Tal, bei vermutlich 2000 m, kommen wir an.

Unten wird die Markierung intensiv.  Es muss wohl eine Alm mit besonders "freundlichem" Personal umgangen werden, denn alle natürlichen Wegführungen, die nahe an die Alm herankommen, sind gesperrt- mit viel Farbe  "Privato Danger". Dann eben etwas Umweg, unnötig tief absteigen, und durch seltsames Gelände, Bachbett, Schwemmland, Gebüsch wieder aufwärts. Als die Alm passiert ist, quert der Pfad nach links, Wegweiser C. Bondormier 145 Min. (ca 2100 m). (Die Zeitangabe ist für 560 Höhenmeter etwas üppig...)
Erster Teil des Aufstiegs aus dem Tal durch einen steilen Erlenhang. Oben Mittagspause. Ich finde, dass wir seltsam müde sind, so viel war es doch noch nicht. Kühl, aber kein Schatten. Dann weiter in kahlem breiten Tal, der Bach verzweigt in der Fläche, steiniger Boden. Pfadführung zuerst unklar, ist in diesem übersichtlichen Tal aber nicht wichtig, man muss sehen, dass man sich zunehmend auf der orographisch rechten Seite hält, von dort sieht man am Ende den Pfad im Schutthang zum Pass queren.

Vom Pass aus Blick auf des Wolkenmeer im Val Bellino, gegenüber der Pelvo d'Elva (3064 m), dahinter die Wolken über dem Mairatal.
Eine halbe Std. Pause. Oben ist der Abstiegspfad, der erst wenig Höhe verlierend nach rechts quert, noch gut auszumachen. Unter der Lawinenverbauung dann steil hinab. Nun weder Pfadspur noch Zeichen zu erkennen. Einer Mauer gerade in Richtug Tal folgend war dann mal wieder ein Zeichen. Ab der ersten Alm wird es immer schwerer, Markierungen zu finden. Weitsicht gab es keine,
aber solange man abwärts geht, kann es ja nicht ganz falsch sein. Mal folgten wir einer Schotterpiste, mal kürzten wir irgendwie ab. Unten bei irgendwelchen Häusern im Hangwald werden wir richtig nach Meleze gewiesen.
Ich rechne 6,5 Std reine Gehzeit aus und bin zufrieden.

Nach dem ordentlichen Abendessen wird der Geburtstag eines Gastes mit Sekt gefeiert, jemand spielt auf der Ziehharmonika. Einige der Gäste sind in diesem Tal geboren, wohnen nun aber draußen.

Im Rifugio an der Wand die 50 000er Karte "dei Rifugii e Sentieri 6 Mon Viso" des IGN: Auf dieser kann ich die Situation im Tal zwischen Rastel und Bondormier am besten nachvollziehen. Über unser Herumirren beim Abstieg nach Meleze kann ich mir auf keiner der Karten nachträglich Klarheit verschaffen.



Col Bondormir

2. Tag Meleze(1738), Colle Bellino (2884), Campo Base(1626)
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Im Bätzing steht: Für diesen langen Weg, auf dem es keinen Schatten gibt, breche man früh auf. Bei uns war es 8:45, bis es los ging. Schöner Morgen. Da in der Regel der Dunst aus der Po-Ebene im Laufe des Tages hereinzieht, wird es schon nicht unerträglich sonnig werden. Ab Wegweiser nach St. Anna gelindes Steigen bis zum Pass. Erst in ein großes, ganz flaches  Talbecken, welches auf dem Foto -rechts-  von St. Anna schon im Hintergrund zu sehen ist. Vor diesem Talbecken startet nach meiner französischen Karte ein verlockend aussehender Weg nach Norden, der schließlich zum Bric de Rubrien führt. Unser Weg führt hinten links im Tal in fast südlicher Richtung in eine Kerbe, in der auf einer Schneebrücke der Bach überschritten wurde, dann ein guter, teilweise aufgebauter Weg durch diese Kerbe,  Motorradspuren des Almhirten, oben wieder eine Weitung mit drei Almgebäuden (Foto unten).Hier wieder eine Abzweigung nach Norden, die über den Col Del Autaret zur Grande Nation führt, wir gehen aber wieder nach Süden recht sacht, zuletzt wieder im Schutt, auf den Schuttpass. Meine Notizen vermerken: "Normzeit: 3 h".

Das Foto rechts unten zeigt den Blick vom Col Bellino nach Südwesten. Recht grimmig sehen die dicht gedrängt stehenden Felsketten aus, zwischen denen morgen und übermorgen wir passieren müssen. Bis zum höchsten Punkt am Horizont (Bric du Chambeyron ?) sind es wohl 4 Zwischentäler oder mehr,- recht unübersichtlich.

Unterhalb des Passes ist das Gelände zuerst recht flach, dann bricht es ab in einer Steilstufe ab. Hier tun einem die Entgegenkommenden, die das alles noch hochkeuchen müssen, immer leid. An einem Bach bei Grange Marin Mittagspause. Dann weiter am Bach entlang,bei Grange Turre (2071) haben wir große Probleme, eine Stelle zu finden, an der der Bach sich überqueren lässt. Erstens waren wir vom Gebäude aus natürlich geradeaus weiter Richtung Fahrweg gegangen, was falsch ist, sondern man muss schräg nach rechts hinten zum Bach. Zweitens wäre aber auch diese offizielle Stelle nicht passierbar gewesen.

Danach auf Fahrwegen, nun wird es länglich, bis Campo Base, Ankunft 16:00 Uhr.

VorBelluno
Blick von Belluno nach
              Südwesten

Campo Base: Hier war man nun an einem Posto Tappa des Mairatalweges. Will sagen, viele Leute, viele deutsche Gruppen. Wir kamen in einem Blechcontainer unter, zu uns kam später noch ein französischer Einzelwanderer. Er war von Larche aus ins Stroppiatal, sei dort ein wenig herumspaziert, so dass er mir über den Sentiero Icardi Auskunft geben konnte, ja, sei gut markiert, und gehe mehr auf und ab als ich vermutete.
Noch reicht die Sonne auf die Terasse, ich kann meine Schuhe etwas trocknen,- die Bachquerung war mir nicht so ganz gelungen....

Mairatal, will auch sagen: Das Abendessen war ein Fest. Wir, 50 bis 80 Gäste, saßen dicht gedrängt in einem zum Bersten vollen Raum. Menu:
Pasta, die so gut war, dass unsere Jungen sich zweimal Nachschlag bringen ließen. Dann eine prima Bohnensuppe, dann Mangold mit Rindfleisch in einer unglaublich guten Pilzsoße, schließlich Tiramisu. Am Ende schaute der Koch rein und wurde bejubelt....
Das Ganze eben für 39 € HP.

CampoBase

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