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6. Tag Rif. Campo -Tencia-Garzonera - Tremorgio

Es war bewölkt und kalt. Der Plan: Zuerst die 2-3 Std. nach Cap. Leit (leichter Weg), dort entscheiden, je nach Lust und Lage, ob noch durch das Valle dei Cani nach Garzonera oder direkt Abstieg nach Tremorgio.

Schon am frühen Vormittag waren wir in Leit, tranken heiße Schokolade, und entschieden uns trotz der Wolken, zum Valle dei Cani zu gehen. Also den linken Abstieg zum Bach wählen, den Bach queren - war hier und heute nicht so schwer, dann über die Wiese bis fast zur Alpe, von dort Aufstieg Richtung Campo Lungo, aber oben an der Gabelung rechts Richtung Valle dei Cani. Schöner Blick in den kraterartigen Kessel des Lago Tremorgio. 

Bild rechts: Abstieg zum Lago Tremorgio. Im Hintergrund links der Passo Campo Lungo, rechts über dem See-Ende die Hütte.





Nebelnässen, beim Einstieg ins Valle dei Cani ziehen wir die Regencapes über, die wir zum Glück aber bald wieder ausziehen konnten, denn man geht fast nur über Geröll und Blöcke, muss seine Füße also sehen können. Der Weg ist mit T3 oder T4 klassifiziert. So weit ich mich erinnere, war nirgends Handeinsatz erfordert, auch keine ausgesetzten Stellen. Das Wetter machte die Gegend noch unwirtlicher. Ich hoffte sehr, dass wir vor einer Wetterverschlechterung da raus kämen. Stattdessen muss man nach dem Abstieg noch ca 100 m erneut in den Steinen aufsteigen zu einem zweiten Sättelchen. Dort auf einem kleinen Plateau Reste von Artilleriemunition, teilweise zu Haufen gestapelt. Hier war wohl mal ein Zielgebiet.




Endlich Blick auf Grün, die Frage nur, welche der nächsten Rippen nach Garzonera führen würde. die zweite oder dritte Rippe war denn auch unser Abstiegsgrat. Befreit aus dem finsteren Valle dei Cani schritten wir nun hinab, durch Alm und Alpenrosen. Welcher Wechsel! Die Jungen fasziniert vom Hubschrauber, der hier die Munitionsreste abtransportierte.


Gegen 15.00 Uhr fanden wir Garzonera, sozusagen hinter einer Kuhherde. Mal wieder hatten wir zwei kleinere Tagesetappen an einem Tag geschafft! Nun die Enttäuschung: Vor der Hütte waren außer Kuhfladen Bergschuhe: Eine Kindergruppe okkupierte die Hütte, sie hatten reserviert. Selbst wenn es noch Platz gegeben hätte, in diesem Gewusel von Großstadtkindern war kein Platz für uns. Wir entschieden, den Weg durch den Hangwald nach Tremorgio zu gehen. Das waren nun nochmal 3 bis 4 Stunden, teils auf Natur- oder Asphaltstraßen. Man steigt außerdem gut 500 Meter ab und nachher wieder hoch. Und es fing heftig an zu regnen. Das war nur noch reines Durchhalten. Die Jungen waren schließlich bergauf deutlich schneller als ich. Mit Geschichtenerzählen hielten sie sich bei Laune. Wir passierten die Alm des Ziegenhirten, der uns am ersten Abend abgeraten hatte, weiter zu gehen. Sehr nass kamen wir gegen 19.00 Uhr in Tremorgio an.

7. Tag. Nach dem Frühstück blieben wir etwa 2 Stunden am See, aßen die restlichen Vorräte auf. Ich kaufte in der Alm Ziegenkäse zum Mitnehmen. Dann ging es durch den schönen Hangwald erstaunlich lange und tief hinunter zum Auto. Heimfahrt. Das waren sehr gedrängte 6 Tage, eine sehr schöne Runde, und ein in der Kürze nicht wirklich entspannender Urlaub.


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