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Ventoux und Petit Luberon (GR91, GR 4, GR 97) Teil 3

  7. Tag

Das Auto konnten wir auf dem Campingplatz lassen. Der Weg führte erst am Nordfuß des Petit Luberon entlang nach Oppede le Vieux, einem hübschen Ort mit ausgedehnter, hoch aufsteigender Burgruine. Heute von Kunsthandwerkern etc. besiedelt. Der Burg gehörte einer Gräfin, welche den Waldensern Zuflucht gewährte, hier und auch im Süden des Luberon. Irgendwann wurden dann diese Ortschaften heiligem Beschlusse gemäß niedergemacht.
 
Von dort GR97 ins Gebirg, bergan zwischen extrem malerischen Felsformationen und schöner Vegetaion. Es regnete und ich hatte wenig Lust, die Kamera auszupacken. Osterausflügler unterwegs. Oben auf dem Grat, Zedernwald, eine Schutzhütte. Wir zwängen uns zur diese bereits gut ausfüllenden französischen Wandergruppe hinzu. Ein Feuer trocknet leidlich unsere Klamottem. Es ist ein kalter Ostersonntag, aber alle sind bester Laune. Wolfgang hatte mir die »Filetstücke« des Luberon versprochen, das war gelungen: Hier ist es bei jedem Wetter schön.

Auch beim Abstieg schöne Felsen, Schuchten etc. Irgendwann muss wohl die Wegmarkierung anders gewesen sein als auf der Karte, denn wir wurden in eine sehr enge, teilweise weniger als 1 m breite Felsschlucht geführt, es müssen die Gorges de Regalon gewesen sein. Bei dem heftigen Regen wurde der Grund der Schlucht zu einem tiefen Bach, 10 Minuten nach uns war sie vielleicht nicht mehr passierbar, wir kamen mit reichlich Wasser in den Schuhen davon. Unangenehmer war das Gefühl, die Position auf der Karte nicht mehr angeben zu können und auch nicht erklären zu können, weshalb wir dann wieder auf einem breiten Forstweg mit Markierungen landeten. Danach schlug ich eine Abkürzung vor, machte dabei einen Fehler, und unser Weg verlor sich nach einer Stunde Marsch in der Heide. Es war nebelig, Suchbewegungen ergaben, dass wir uns auf einer hohen Klippe befanden, auf drei Seiten ging es steil runter, teils in Felsabbrüchen,- und immer noch konnten wir nicht ins Tal schauen um uns zu orientieren. Ich ärgerte mich maßlos über meinen Fehler, wir waren müde und reif für einen warmen Trockenraum. Schließlich entschieden wir uns doch, einem undeutlichen Pfad zu folgen, und an scheinbar nicht gangbarer Stelle erreichten wir ein Tal mit kleiner Teerstraße. Das Glück wurde perfekt, als ein Auto anhielt, und uns die letzten vier Kilometer nach Merindol mitnahm. Wir waren nicht völlig falsch gewesen, aber bei dem Nebel hatten wir dies nicht feststellen können. Das Gite in Merindol ist gut geführt, die jungen Wirte zeigten sich interessiert an den vielen kleinen Schicksalen von uns Wandergästen und erfreut über den Beifall zu ihren Kochkünsten - Frankreich -.

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8. Tag
 

Von oben erstmals der Blick (rechtes Foto), den es an diesem Tag in mehreren Variationen geben wird: Auf das breite Tal der Durance, das Montagne St. Victoire, später sollte auch der große Etang bei der Rhonemündung sichtbar werden.
Der Weg führte uns erst wieder hoch nach Vieux Merindol. Es gibt eine Art Kreuzweg, Gedächtnisweg für die auch hier niedergemetzelten Waldenser, und oben in der zerstörten Burg(Foto) eine Gedenkplatte der europäischen Waldensser Vereinigung. Ich hatte nicht gewusst, dass diese Gruppierung überlebt hatte, und dass die Waldenser damals mit den schweizer Reformatoren in Kontakt gestanden hatten. 



Denn nun ging es auf die kahle Höhe. Vor paar Jahren ist hier leider ein prächtiger Pinienwald abgebrannt.



Die Landschaft dann doch aber schnell abwechslungsreich. Schluchten mit Kalkfelsen, unerwartete Stellen mit schönen schattigen Ecken wie dieses (Fotos) Zederntal, und Aufstiege in Macchia-Buschwald. Auf den Höhen Heide.

Ausgedehnte Pause an der Bergerie de la Tapi, die vom Vortag noch nassen Schuhe genossen die Sonne. Der Regen war rechtzeitig gekommen, bevor es zu heiß geworden war. Jetzt würde durch den nassen Boden es nochmal zwei Tage etwas frischer bleiben. Ende an diesem Tag im Gite d´Etape du mas de Recaute bei Lauris. Es war ein kurzer Tag gewesen.

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9.Tag
 

Erst durch eine Schlucht, dann auf eine Passhöhe, Heide (Foto). Man sieht, wie schön klar und morgenfrisch der Himmel ist, die Aussicht war auch gut.




Abwärts, in die Ebene nach Lourmarin. Hier viele Touristen, Wohnmobile. Man kann auch hübsch sitzen (Foto), der Ort hält, was der Tourist sich vom Süden verspricht.. Nach dieser Mittagspause durch eine sehr heiße, zur Sonne hin geöffneten   Schlucht wieder hinauf auf die Höhe, um dort einen regionalen Wanderweg zu gewinnen.

Wir überquerten den Luberon praktisch am Westende des Grand Luberon. Der Abstieg führte uns nach Bioux. Etwa eineinhalb Stunden vor Bioux trennten wir uns, Wolfgang ging geradeaus weiter, sah unten in der Schlucht an den gigantischen Falaises Kletterer. Ich nahm einen hübschen, aber nicht mehr markierten Weg, der im Prinzip parallel zum Hang führte, weiter östlich wollte ich den GR 9 gewinnen und auf ihm zum Gite nach Bioux. Der teilweise aufgemauerte Weg droht leider zuzuwachsen. Zuweilen imposante Blicke auf Felsgebilde und in die mächtige Schlucht. Orientierungsprobleme, zumal ich dann noch auf wohl veraltete GR-Markierungen stieß. Der Weg endete in einem Privatgrundstück, - deshalb auch keine Markierung mehr, und deshalb war die angetroffene GR-Markierung nicht mehr aktuell. Auch hier bei dem Haus etwas ratloses Suchen, aber dann stieß ich auf den GR9. Runter in die große Schlucht, bei einer Art Mühle da unten ist ein großes Reataurant. Ein wasserreicher Bach, Talkühle! Auf einem in den Fels gehauenen Mulisteig auf der anderen Seite hoch, zunächst oben an der Felskante entlang mit vielen Aussichtspunkten, und dann auf denkbar ungünstigem Weg nach Bioux. Das Gite dort ist sehr sehr schön. Abendessen in Form eines Buffets mit lauter Delikatessen.

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10.Tag
In etwa 3 Stunden von Bioux nach Apt. Wir sahen dort nichts hübsches. Einen Bus von Apt in Richtung Maubec gibt es nur früh morgens und abends. Per Anhalter kamen wir auch nicht weg,- das erste mal, dass so etwas nicht optimal läuft. So stiefelten wir die lange hässliche Ausfallstraße zurück in den Ort und telefonierten ein Taxi herbei. Der Preis für die ca 30 km war akzeptabel. Gegen 14. Uhr waren wir am Auto. Fahrt zu unseren Freunden nach Bedoin, einen Kanister Wein kaufen, wie vom Wirt der Ferme St. Hubert empfohlen, und am nächsten Tag die 1000 km zurück nach Krefeld.

 
 
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