Allgäuer
Alpen
Ende
Juli 2010
Abfahrt am Samstag 5.00 Uhr
in
Krefeld, parken in Oberstdorf (35 EUR für 7 Tage, man kann
über Handy bezahlen). Bus ins kleine Walsertal bis Riezlern
Post
(1086), von dort Aufstieg zur Kanzelwand (2058): Wir wählten
den
unschönsten Weg, ein Fahrweg bis ganz nach oben. Es war
schwül, mir fiel das Gehen schwer.
Von der Kanzelwand dann auf der Ostseite des Grates auf dem
Krumbacher
Weg erst hinab (1745) und dann zur Fiderepasshütte (2067). Kurz
vor Ankunft ein heftiger Gewitterschauer. Hütte recht voll,
kein
Sitzplatz für uns alle zum Abendessen. Mir ungewohnt: Man
bestellt
hier wie in einem Lokal das Essen nach Karte.
Sonntag: Über
Krumbacher
Weg zur Mindelheimer Hütte (2013). Wir waren gegen 12.00 Uhr
da.
Meist wenig Aussicht, viel Nebel. Auch noch nachmittags, als wir
kurz
auf das Geißhorn (2366) gingen. Dafür konnten wir oben
gut
20 Minuten lang einem Rudel von Steinböcken, ca 20 Tiere 50-150
m
entfernt, zusehen.
Montag: Warm, blauer Himmel.
Den üblichen Weg ins Tal (1522) und über
Schrofenpass
(1688) zur Rappenseehütte (2091). Gegen 14.00 Uhr waren wir da
und
verbrachten gut 3 Stunden am See. Ein Murmeltier lief zwischen
unseren
Sachen herum und leckte den salzigen Schweiß von Stockgriffen
und
Rucksackriemen. Ich hatte nicht die Energie, noch das Besteigen
eines
der Hausberge vorzuschlagen.
Dienstag: Heilbronner Weg
(ohne
Hohes Licht) zur Kemptener Hütte. Der Weg war
Klettersteigähnlicher als ich erwartet hätte, auf jeden
Fall
technisch eine Steigerung gegenüber dem, was wir bisher gemacht
hatten. Chr. allerdings fasste kein einziges Mal ein Drahtseil an,-
da
ist noch Luft drin...Strahlender Himmel, angenehm, dass der Weg viel
an
der schattigen Westseite des Grates entlang führt. Vom
Bockkarkopf
aus sahen wir Steinböcke in der Ferne auf einer Schulter
zwischen
Mädelegabel und Trettachspitze. Im ersten Stück lag noch
einiger Schnee. Nach dem felsigen Teil war ich doch überrascht,
wie lang das Stück über den Schwarzmilzferner war. Die
anderen waren viel schneller als ich. Wir wollten nicht so früh
an
der Hütte ankommen, aber es gab überhaupt keinen
Schattenplatz. So waren wir schon gegen 15.00 Uhr an der Kemptener
Hütte (1844). Die ist noch größer als die anderen
Hütten, ein Massenbetrieb. Dummerweise wählten wir
Übernachtung im Lager, das befand sich unter den heißen
Dachziegeln, etwa 30 Leute in einem Raum. Nachts machten die auch
noch
Türen und Fensterläden zu. Ich hatte eine der
grässlichsten Nächte, mit Atemnot und es ging mir
überhaupt nicht gut.
Mittwoch: Es sollte zum
Luitpoldhaus gehen (8-9 Stunden Gehzeit, davon das erste Drittel auf
einem Grat en plein soleil). Mir war nicht gut, so dass wir
absteigen
mussten nach Spielmannsau. Der Abstieg ist deutlich länger als
ich
erwartet hätte. Von Spielmannsau mit Taxi nach Oberstdorf (5
EUR
pro Person), und dann sofort heim nach Krefeld.
Donnerstag: Heute
hätten
wir vom Luitpoldhaus aus den Hochvogel besteigen wollen und dann zum
Edmund-Probst-Haus gehen sollen, für Freitag war der Abstieg
nach
Oberstdorf und Heimfahrt geplant. Stattdessen ging ich in Krefeld
zum
Arzt, es wurde eine Lungenentzündung diagnostiziert. Gut, dass
wir
abgebrochen hatten.
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