Von Sasso Marconi nach Brento: Eine halbe Etappe der Via degli Dei von Bologna nach Florenz

Aufmerksam wurde ich auf diesen Weg hier: http://www.netzwerk-weitwandern.de/Wanderberichte_I.htm#I03
Dort wird der Führer
"Italien: Trans Apennin, Via degli Dei-Götterweg" von Manfred Ferner, Outdoor Handbuch Bd 91
empfohlen, es stehen auch ein paar kleinere Korrekturen auf dieser Webseite.
(Diesen WanderFührer nenne ich im Folgenden "Ferner", den Wanderweg abgekürzt VD)
(Man erhält bei Google zu diesem Weg eine lange Trefferliste, darunter viele italienische Berichte.)

Mittlerweile (2020) kenne ich die VD im Teil Emilia Romana weitgehend: "Ferner" gibt für den Anfang wahrlich einen sehr guten Tipp: Viele VD-Wanderer rennen am ersten Tag von Bologna bis Brento, entlang der VD-Markierung. Dabei verpassen sie, was die Emilia angeht, die spektakulärste Landschaft auf dem Weg, erst recht dann, wenn sie, was meist der Fall ist, dann am Ende zu müde sind, um auf den Adone zu steigen. Zu Recht empfiehlt deshalb Ferner, am ersten Tag, von der VD abweichend, nach Sasso Marconi zu gehen. Am zweiten Tag geht man da über Monte Mario, Badolo, Monte Frate, Adone in wirklich aufregender Landschaft (aber auch anstrengend, viel steiles Auf und Ab!), mit tollen Blicken ins Setatal.
Allerdings bin ich nicht sicher, ob der, von Ferner als abrutsch-gefährdete Anstieg hinter dem Hotel Oasis noch existiert,- der Pfad ist hier in einen ca 30 m hohen Lehmhang gegraben und wird wohl bei jedem Starkregen weggewaschen. Gibt es ihn nicht (Mein Routenplaner wirft ihn noch aus), kann man dem Fahrweg Via Villa Quiete ca 2 km folgen, um dann rechts in einen wahrscheinlich markierten Weg Zur Sella di Monte Mario zu folgen.
Ich bin (fast ohne Gepäck) von Brento halb auf den Monte Adone gestiegen, quer durch den Hangwald dann auf die VD gestoßen, ihr bis Sasso Marconi (Hotel Oasis) gefolgt, und wieder (unter Vermeidung von Monte Mario und Adone) zurück nach Brento gegangen (7 Stunden). An einem anderen Tag habe ich noch eine sehr hübsche Rundwanderung im Contraforte gemacht: Von Battedizzo auf dem Weg 118 zur Sella di Monte Mario, über Monte Mario (Weg 110, bzw. VD) zur Localita Commenda, von dort über den 118 wieder nach Battedizzo.

Fazit: Sehr schöne Wandergegend, manche Pfade auch mit etwas alpinem Reiz. Gute Markierungen, tolle Aussichten.

Zum Kartenmaterial
Anmerkungen zum Text im Ferner.
Bilder rund um die Etappe.

1) Karten: Auf Seite 34 werden zwei Karten empfohlen, die in einer Spezialbücherei in der Via Oberdan 29B in Bologna erhältlich seien. Dort wurde mir gesagt, die erste Karte "Appennino Bolognese .... " gebe es nicht mehr. Stattdessen verkaufte man mir für den entsprechenden Streckenabschnitt drei (allerdings sehr gute) Karten des CAI aus der Reihe Carta escursionistica:
1:25000  02 BO: Parco Regionale Gessi Bolognesi e Calanchi dell 'Abbadessa  (deckt die VD ab von Bologna bis kurz vor Sasso Marconi, vielleicht nicht notwendig da Talstrecke entlang dem Reno)
1:2500004 BO Parco Regionale Storico di Monte Sole  (Von Sasso Marconi bis Madonna dei Fornelli)
1: 50000  Alto  Appennino Imolese Edizione 2002, (deckt die VD ab von Madonna dei Fornelli bis Passo dell' Osteria Brusciata)
Die Karten kosteten je 7 EUR, bei http://www.mapfox.de/WG_1670.php werden sie für 11,90 bzw 13,90 angeboten (Sept 2012).
Die im Ferner empfohlene 25 000-er Carta dei Sentieri e Rifugi 26/27 konnte ich in Deutschland erwerben, gibt es sicher auch bei Mapfox.

2) Zur  Beschreibung der 2. Etappe, S 63 bis S 70:
(Vorbemerkung: Eigentlich ist alles so super gut markiert, und Wegweiser an fast allen Kreuzungen, dass man auf diesem Wegstück weder den Ferner noch meine Korrekturen braucht).
S 64  "Der Pfad steigt entlang des Zaunes dann wieder bergan, um oben eine völlig ....  Es folgt ein sehr steiler Anstieg durch den Wald, wobei Sie sich an ..."
Ich fand 2012 diesen Anstieg neu gebahnt und bequem begehbar vor: Serpentinen im Hang, teilweise Holzstufen und Geländer (kann natürlich beim nächsten Sturzregen wieder weggewaschen sein).
"Sie steigen nun praktisch am Westhang des Monte Mario steil bergan": genauer:
Man befindet sich nun auf einem GRAT erreicht, welcher in das Tal von Setta-Reno vorstößt. Dieser Grat bricht rechterhand, zum Settatal, steil und felsig ab, linkerhand der steile Waldhang, durch den man den Grat erreicht hat. Wegen des Waldes hat man eigentlich nur nach rechts Ausblick.
" Der nur fußbreite Weg führt schließlich rechts durch dichten Laubwald etwas weg von der Kante..."
Ich würde so sagen: Nach ca 100 m verhindert ein Fels ein Weitergehen auf dem Grat. Hier weicht der Weg nach LINKS (nicht rechts) aus in den hier nicht mehr so steilen Waldhang. Ohne weiter steigen zu müssen, umgeht man diesen Felsen auf fußbreitem Waldpfad, erreicht nach Umgehung des Felsens die Sella di Monte Mario, ein Sattel zwischen umgangenem Felsen und Monte Mario mit Wegkreuzung, von der aus das Settatal wieder sichtbar ist.
Hier kreuzt unser 110 (VD) den 118. Es ergeben sich drei Möglichkeiten, um zur Localita Commenda zu kommen.
a) Normalweg über Monte Mario (Wegweiser (110): geradeaus weiter. Wenige Meter nach der Gabelung rechts auf kleinen Pfad (110, Holzschild PRESEPE) zum Gipfelanstieg einbiegen. Vorteil: "Gipfelerlebnis", schöne Blicke ins Settatal und das Dorf Battedizzo, imposanter Felsabsturz)
b) Normalweg ohne Monte Mario: geradeaus weiter, aber nicht auf den Gipfelpfad abbiegen, sondern dem breiteren, flacheren Pfad, Nummer 118a, Wegweiser "Piazza" weiter folgen. Dieser  Pfad umgeht den Monte Mario links, beschreibt also einen weiten Rechtsbogen im Wald: Kraft sparend, aber unspektakulär.
c) Alternativroute über Battedizzo (Wegweiser): An der Kreuzung dem 118 nach Süden, Richtung Settatal, folgen. Man gelang auf leichtem Pfad, schließlich Schotterweg, den hübschen Dorfplatz von Battedizzo. Dort aufwärts, am Dorfende dann Bergpfad, welcher auf knapp 2 m breitem Band die Felswand  des Monte Mario quert. Am Ende dieser Querung geht es erst steil auf Pfad abwärts,und dann im Wald, fast gleiche Höhe haltend, zur Localita Commenda, wo man wieder auf den 110 (VD) trifft. Wegen der Wandquerung eine hübsche Alternaive, denn was der Monte Mario bietet, hat man später auch auf dem Monte Frate oder dem Adone.
S65 oben: "Steilhang zum Tal der Setta, der immer links des Weges liegt". Gemeint ist wohl RECHTS!

S 66: "Picknickplatz. Über diese Lichtung  gehen Sie geradeaus (die Abzweigungen links lassen Sie unbeachtet) und durchschreiten..."
Vermutlich hat sich die Wegführung geändert. Wenn man den Picknickplatz erreicht, weisen die Markierungen nun nach links auf den breiten Wald-Feldweg, und nach ca 500 m erreicht man eine Wiese. Am Ende der Wiese, am Waldrand ein Schild "Locanda Commenda" und Wegweiser. Z.B. kommt von links oben die eigentliche VD-Route hierher. Der 110 (und der 118) verläuft nach rechts bergab..

S67: Ergänzung: Der Bach an der Teerstraße ist mit Rio Raibaro beschriftet.

S67: " ... kurz vor Badolo.... links blicken Sie über die spektakuläre Talebene der Savena.".
Kann ich nicht nachvollziehen. Man sieht eine lichtungsartige Wiese, und alles Wasser fließt noch in die Setta. Über die Wasserscheide zur Savena kann man hier nicht blicken.

S 67 unten: " An der Stelle, wo links die Straße nach Brento (Via Brento) abzweigt...". Es muss RECHTS heißen.
S68 oben: "Sie folgen nun der Hauptstraße rechts in Richtung Pianoro". Es muss LINKS heißen.

S68 unten: Nach Monte Frato stimmt die heutige Wegführung weder mit dem Ferner noch mit den mir bekannten Karten (inklusive einiger Prospekte zum Contraforte) überein! Es scheint so, als hätte vor sehr kurzer Zeit in Campiuno ein Besitzer seine Privatstraße gesperrt. Kommt man nun auf breitem Weg aus nach dem Monte Frate, nach Passieren eines Hauses (auf dem unterm Dach "B&B, Via degli Dei" steht, konnte nicht überprüfen, ob das Angebot stimmt) aus dem Wald, so muss man nun dem breiten Weg geradeaus folgen, am Zaun der linkerhand liegenden http://www.centrotutelafauna.org/ , einer Art Tierheim für Wildtiere, wenn ich es recht verstehe, vorbei, bis man auf die Schotterstraße stößt, welche links sehr kurz und bequem nach Brento führt. Dieser folgt der Weg aber nach rechts, an Raieda di sopra vorbei nach Campiuno (Ist alles so bestens markiert), wo der Aufstieg zum Adone beginnt, der sehr hübsch und lohnenswert ist.
(In Gegenrichtung hatte ich gleichwohl Raieda umgehen können in einer improvisierten Abkürzung,- allerdings wohl über Privatgelände: Kurzer Waldpfad, Querung einer Wiese, dann - verbotene- Privatstraße. Gehrichtung wäre das schwer zu finden.)

S70 "Der Weg führt durch ein ausgetrocknetes Flussbett hinunter.."
Erstaunlicher Blick für die Landschaft: Da der Weg am Hang verläuft, ist das Bachbett immer unterhalb des Weges. Richtig ist, dass der Weg überhaupt nicht gepflegt wird und so Rinnsale tiefe Furchen gebildet haben. Die folgende Beschreibung bis zum Erreichen der Teerstraße in Brento kann ich nicht nachvollziehen, aber da es nur diesen einen Weg gibt und Macchia rechts und links bzw. Felswand, ist kein Verirren möglich.

S71: "wenig befahrene Straße": Meine Erfahrung: In 10 Minuten ca. 3 Autos. Die Straße verläuft ab Brento eher in westlicher Richtung am Südhang des Adone, und wendet sich erst an der Gabelung Badolo-Monzuno nach Süden.
Kurz nach dieser Gabelung, das erste Haus, ist Ca di Mazza. Die machen auch B&B für Wanderer, wodurch man die doch lange Etappe Sasso Marconi-Monzuno entschärfen könnte.

3) Bilder zu diesem Etappenstück:



Blick vom Monte Mario nach Süden: Settatal, Felsen La Rocca, hinter dem Badolo verdeckt liegt. Der hintere felszacken ist der Adone. Man sieht, nach dem Aufstieg von Sasso Marconi zum Monte Mario hat man einiges an Auf und Ab noch vor sich.
Blick vom Monte Mario auf das darunter liegende Battedizzo.
Straße von Sasso Marconi nach Battedizzo: Blick auf den Höhenzug des Wanderweges: La Rocca, Monte Frato, Monte Adone.




Die Felswand des Monte Mario etwa von Battedizzo aus: Man sieht die Baumreihe, welche das band markiert, in welchem der 118 die Wand quert. Überraschend interessante Wegführung.
So quert der 118 die Wand: Zwischen Battedizzo und Localita Commenda. (Alternative c)
Blick von der Straße von Brento nach Badolo auf die Wand des Monte Frate. Der Wanderweg verläuft oben an der Absturzkante.




Blick von Ca di Mazza auf den Adone im Abendlicht.
Auf dem Monte Adone.
Imposante Schlucht auf dem Monte Adone.

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