Das Faltblatt und die gute
Broschüre("Roadbook") sind kostenlos bei der Zentrale
in Bozen beziehbar: info@muenchen-venezia.info
Die Route wird als Genussradeln
propagiert, und das kann ich nur bestätigen. Wenn man von
Innsbruck auf den Brenner mit dem Zug fährt, kann man es so
einrichten, dass man nie mehr als 300-400 Höhenmeter pro Tag
hat, und längere Anstiege sind sehr sanft (alte
Bahntrassen), so dass zumindest bei den längeren Anstiegen
ich nie in den 1. Gang schalten musste. Und der Wechsel von
Kulturlandschaften ist wirklich faszinierend.
Unsere Planung: Tagesetappen von
50 km - 70 km, nicht zu viel Anstieg, und möglichst billige
Unterkünfte (und das in der Hauptsaison in Südtirol....).
Hier kann unsere überarbeitete Planung geladen werden als
PlanungV2.odt oder PlanungV2.pdf
und hier meine gezippten, von Umwegen und Fehlern
bereinigten, GPS-Aufzeichungen als GPX.
Somit hat der Tourfahrer als Orientierungsmöglichkeit die Karten im Roadbook, die offiziellen GPS-Dateien oder die von meiner Homepage, und natürlich die eigentlich immer ausreichende Markierung (…. und muss damit leben, dass GPS und Karte mal voneinander, mal von der aktuellen Markierung abweichen).
Nebenbei: Weil die
Radroute und die touristischen Attraktionen unterwegs alle
perfekt aufbereitet waren, kam ich mir einerseits
aufgehoben vor bei der mir neuen Unternehmung einer
Radtour, andererseits fühlte ich: Es ist alles für dich
vorgeplant, vorbereitet, und du konsumierst das nun brav,
wie auch die Scharen in Tölz, Innsbruck oder Venedig, die
ganz individuell massenhaft die gleichen Gasthäuser
aufsuchen und die gleichen Fotos schießen.Das Gefühl,
lediglich die Erwartungen und Normen der Tourismusbranche
zu erfüllen. Naja, bei den Alpenwanderungen ist ja auch
alles vorbereitet: Markierung, Hütten usw., kein Ausweg in
Sicht.
Wie auch immer, hier die Fotos (können durch Klicken größer
betrachtet werden) und der "Erlebnisbericht":
1. Tag: München (S-Bahn
Hohenschäftlarn) bis Lengries.
Meine erste Radtour
seit 55 Jahren... Wunderbar ruhiger Morgen am Isarkanal |
Der Wald lichtet sich nach dem derben Waldwegaufstieg hinter Gerresried. Große Anteile an Schotterweg. Im anschließenden Hügelland wieder auf Asphalt, ich musste mehrere kurze Steigungen schieben. | Gegen Mittag
Obligatorik: Tölz + ein Eis, dann aber nix wie raus hier. In Lengries fand ich die Mischung von Einwohnern und Touristen wesentlich entspannter. |
2. Tag: Lengries - Innsbruck
(Schwaz)
Start um 7:20 aus Respekt vor dem Anstieg zum Achensee. Eine Stunde bis Silvensteinspeicher. Ab
da blieb ich auf der Landstraße. Es war Samstag Morgen mit
leichtem Regen, also wenig Autoverkehr. Schieben musste ich
nur, als ich einmal (nahe bei der Einmündung der Straße von
Kreuth her) der Bezeichnung folgend von der Landstraße
abwich. Dank der durchgehend sanften Steigung der Straße
dampfte ich auch nicht zu stark von innen gegen die
Regenklamotten an. Um 10.00 Uhr war ich am Achensee, wo W.
bald eintraf. Das Wetter klarte auf. Der Radweg am Seeufer
ist wirklich hübsch.
Am
Achensee: Himmel erst noch gräulich, später weiße Wolken:
Die Nässe dampft aus. |
An der Spitzkehre der
Abfahrt eine Aussichtsterasse: Inntal und im Hintergrund
das Zillertal. |
Mittagspause in Schwaz. | Wir sind nicht die einzigen Touristen in Innsbruck. |
Kirche in Schwaz: Schöne
schlichte Halle mit streng-grauen Säulen, Prachtaltar mit
viel Gold (Foto missraten). Bei einer Autoreise wäre ich
vermutlich nicht in diese Kirche gegangen, aber die Tage in
Natur und Wetter machten empfänglicher für diese
Prachtinseln. Aus dem Gesamteindruck der Fahrt möchte ich
diese barockisierten Kirchen nicht missen, die Jenseitiges
zu veranschaulichen suchen und mit diesseitiger Macht
einschüchtern.
Wegen starker Erkältung
angeschlagen nahm ich in Schwaz den Zug nach Innsbruck.
Erst verläuft der
Radweg noch neben der Landstraße |
Dann biegt die
Bahntrasse ins Seitental ab, Blick auf Gossensass und
Brennerautobahn. |
Gemach und stressfrei auf der Bahntrasse, am Horizont Berg mit "Zipfelmütze". |
In Gossensass Kaffeepause,
Kirche besichtigt, dann weiter, durch das mal wieder
übertouristische Sterzing. Ab da verläuft der Weg entweder
wenig hübsch auf dem breiten Talboden bei Fluss
-Autobahn-Bahnstrecke, oder aber steigt am Talrand auf und
ab von Dorf zu Dorf, was W. beschwerlich fand. Am frühen
Nachmittag waren wir in Aicha und W. reif für eine Pause.
Der Gasthof hatte Ruhetag, also Siesta an der Mauer des
Kirchleins: Schließlich hatten wir noch 30 km und ca 250
Höhenmeter vor uns. Ein Passant fragte, ob wir (auf dem
Friedhof) schon mal probeliegen wollten. Na klar doch, mit zusammen 150 Jahren!
Friedhof von
Gossensass, Blick ins Seitental mit Zipfelmützenberg.. |
Hinter Gossensass
geht es durch Dörfer auf und ab nach... |
...Sterzing. |
|
||
Aicha, wo wir in Frieden ruhten. | Am Beginn des Pustertals kurzer Anstieg, unten sieht man Mühlbach. | Mühlbacher
Klause. |
Nach Ehrenburg weicht der Weg vom Rienztal
ab. Ich hatte nicht damit gerechnet, danach in einem Seitental
zu landen und war sehr irritiert, nun flussabwärts zu fahren!
St. Lorenzen angenehm unspektakulär und entspannt.
|
||
Irgendwo, dem
"pseudoalpinen Stil" (W.) kann man kaum ausweichen. |
Annäherung an St. Lorenzen. |
Platz in St. Lorenzen. |
4. Tag St. Lorenzen (bei Bruneck) bis
Toblach.
Erst nach Bruneck gegondelt, die
Fußgängerzone runter gerollt. Eine im Roadbook erwähnte Kirche
fanden wir nicht, dafür verloren wir uns kurz. In einer Apotheke
musste ich Tempotaschentücher nachladen: Spektakulär das Treiben
in der Apotheke: Niemand ließ sich weniger als 6-8 Präparate
einpacken, als ob man Leben kaufen könnte.
Bruneck Fußgängerzone |
Bruneck Fußgängerzone |
Nach Bruneck auf
ehemaliger Bahntrasse an der Rienz entlang. Angenehm
schattig. |
Nach kurzer
Zwischensteigung geht es wieder hinab zur Rienz, um dann
zu den Olangs wieder aufzusteigen. |
Hier am
Olanger See gut 1 Std. Pause. |
Blick auf die (
Sextener ? ) Dolomiten bei Annäherung an Toblach. |
Toblach:
"Skitouristenstraße" |
Abends bilden sich
Gewitterwolken im Rienztal, durch welches es morgen zum Pass Richtung Cortina gehen wird. |
5. Tag Toblach bis Perarolo di Cadore..
W. zum Bus begleitet, das
Fahrrad kam unten in die Kofferklappe. Ich dann alleine sachte
die Steigung angegangen, war wegen alter Bahntrasse sportlich
völlig unspektakulär.
Toblacher See, viel
Wasser auch am Himmel |
Der Radweg verläuft bis
zum Dürrsee neben der Straße. Man sieht, wie flach es
ansteigt. |
Seitental?
Aber hübsch. Blick auf die Drei Zinnen???? |
Dürrsee. Himmel immer
mehr verhangen. |
Das ist
wohl die Rienz, wie sie aus dem Höhlensteintal kommt. Ob
hier Brücke oder Furt war, erinnere ich nicht mehr. |
Der Pass (1529) ist
erreicht. Richtig schlechtes Wetter voraus. |
Kirchenraum in Cortina:
Goldlicht statt Regennässe. |
Am Ortsende von Cortina
fanden wir unsere Markierungen wieder. Rechts der Mointe Cristallo |
Rückblick auf Cristallo |
An den Cinque Torri
waren wir seinerzeit vorbeigewandert. |
Antelao |
Rückblick ins obere
Cadoretal (Ort: Valle di Cadore ?) |
Unser Ziel Perarolo
liegt am Fuße des Felsabsturzes in rechter Bildmitte. |
Blick von der guten und
fast unbefahrenen Straße hinab nach Perarolo. |
6.Tag Perarolo di Cadore bis
Lago St. Croce
Schönes Radeln leicht abwärts
auf der fast unbefahrenen Straße. Mittelbreites Tal mit steilen
Seitenwänden, auf Dauer wenig unterhaltend. In Codissago wollten
wir anhalten für einen Kaffee. Ich war ca. 2 Minuten vor W. auf
der steilen Abfahrt bei Castellavazzo. Unten darf man nicht
geradeaus rollen, sondern muss scharf nach links abbiegen. In
Codissago wartete ich vor dem -sehenswerten - Flößermuseum
vergebens auf W., fuhr schließlich die Serpentine wieder hinauf
um ihn zu suchen. Wie sich später herausstellte, war er nach der
Abfahrt geradeaus und dann durch Longarone gerollt. Das
Flößermuseum in Codissago schien zufällig auf zu sein. Man sieht
dort, wie mühsam und gefährlich diese Arbeit war, besonders, die
Stämme aus den hohen Bergen durch Schluchten (wo sie sich
verhakten) oder über Holzkonstruktionen zu Tal zu bringen. Hat
mich sehr beeindruckt. Bei der Weiterfahrt unangenehm: Ist W.
denn nun hinter mir und sollte ich warten, oder ist er schon
weiter?
Zwischen Perarolo und
Ospitale di Cadore |
Die Eisenbahn verläuft
oberhalb. |
Endlich
keine Holzbalkönchen mehr. |
Nach Soverzene Tunnel,
Stufen, dies hier,- kein wirklicher Radweg. Aber nur ca 50
m, dann hübscher neuer Schotterweg. |
Nach
Pajane bestimmt die Wasserversorgung des Kraftwerks die
Landschaft. |
Lago St. Croce von
unserer Unterkunft am Südende des Sees (im Ort St. Croce)
aus. |
7.Tag Lago St. Croce bis
Villorba (vor Treviso)
Erst rasante Abfahrt von der
Sella si Fadalto. Man ist schnell in Vittorio Veneto und da ist
es schön.
Lago Morto |
Platz in Vittorio
Veneto |
Palazzi in Vittorio Veneto |
Durch die Kerbe im
Hintergrund haben wir die Alpen verlassen. Man sieht am
Talende klein den Burgturm der Burg von Vittorio Veneto. |
Viel
Prosecco im Osten. |
Strada del Prosecco. |
Via XX Settembre
in Conneglio
|
Bei Susegnana |
8.Tag Villorba (vor Treviso)
bis Mestre (vor Venedig)
Unser Wirt riet uns, auf dem
Radweg entlang der Via Roma nach Treviso zu fahren und nicht in
Villorba unsere Route zu suchen. War ein guter Rat. Treviso ist
hübsch. Das langsam fließende Wasser strahlt Ruhe aus. Gegenüber
dem Bahnhof Treviso ist ein Schalter der ÖBB, wo man das Ticket
für Venedig-München kaufen kann. Es ist aber, weil die
Fahrradplätze nicht ausreichen, ratsam, die Rückfahrt schon in
Deutschland zu buchen.
in Treviso |
Casier. |
Typisches
Stück Radweg auf dem Treidelpfad des Sil. |
Die Brücke aus braunem Eisen neben der
Beton-Straßenbrücke ist für Radfahrer,- hier zahlte wohl
die EU. |
Der
Guidecca-Kanal ist zugeparkt mit Yachten. |
Pontonbrücke
zur Chiesa del S. Redentore. |
Volksfest, San Marco gegenüber. |
Seitenanfang | Home |