5.Tag Carcoforo - Rima

Der Talkessel von Carcoforo hat mir nicht so gut gefallen. Zur Entschädigung konnte ich beim Aufstieg an den Hängen südlich des Pfades Gemsen mit ihren Jungen beobachten. Am Colle del Termo waren wir natürlich schon wieder zu spät. Der Grat war die Grenze einer kompakten Nebelwand, wir blickten auf der anderen Seite des Passes in reines Weiß, das sofort am Grat begann, und sonst nichts.. Es stimmt, was im Führer steht: Wenn man etwas Aussicht haben will, muss man gegen 9 Uhr schon oben sein. An jedem Tag unserer Wanderung war es oben ab 10 Uhr nebelig!
 
 
 
Der Nebel erobert gerade die letzten drei Meter am Colle di Terme
 
Blick von Osten auf Rima. Das Hotel Tagliaferro ist wohl das große Gebäude links hinten, also nahe am Fluß. Der P.T. Befindet sich in etwa rechts vom Kirchturm, also von den Bäumen verdeckt.

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In Rima wurden wir wegen des Schlüssels von der Bar zum Restaurante Tagliaferro geschickt. Das GTA ist ganz hervorragend. Es hat eine gute Kochgelegenheit (die wir allerdings nicht anbekamen), gutes Bad. Wir waren alleine da. Abendessen gibt es für 20 DM sowohl im Restaurante Brillo (Schwester von Frau Dellavedova in Carcoforo) als im Tagliaferro. Wir gingen zum letzteren, weil die Leute ja auch den P.T. betreuen. In Rima sind im Winter einschließlich dem Ehepaar, welchem das Tagliaferro gehört, nur drei Personen! Das sieht man dem Ort nicht an. Wir haben uns da sehr wohl gefühlt. Am späten Abend schenkte man uns mit großzügiger Geste einen hervorragenden aufgesetzten Grappa ein, er stand am nächsten Morgen auf der Rechnung.
 

6.Tag Rima - Colle Piglimo- Fif. F. Pastore (Variante)

Guter Weg. Von Rima aus sind wir auf der orografisch linken Seite talein gegangen, und haben dabei erst einmal die Abzweigung zum Colle Piglimo verpasst. Ein richtiger Rat könnte sein: Man muß die erste Brücke über den Bach nehmen, welche sich bietet. (Auf der Karte erkenne ich das nicht wieder). Die Gabelung zwischen dem Pfad zum Colle Piccolo Altare und unserem Weg zum Piglimo befindet sich, anders als die Karte suggeriert, unmittelbar unterhalb der Alpe Lanciolo di sotto. Dort ist auch ein Schild, links in der Almwiese sind an Steinen gelbe Markierungen. Nach der Alm wird links der Bach überquert, es geht dann in Gebüsch und Alpenrosen (Foto) in Serpentinen aufwärts. Ab der oberen Lanciolo Alpe ist der Weg nicht klar zu erkennen. Ist auch nicht tragisch, man weiß ja, in welche Kerbe man gelangen muss, und gangbar ist das Gelände fast überall. Diese Kerbe war auf eine Länge von gut 1 km noch verschneit. An den Rändern, im Schutt, war ab und zu ein Pfad zu ahnen.

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Gutes Wetter. In den Alpenrosen oberhalb der Alpe Lanciolo di sotto. 

Rechts: Leider hab ich die Kamera etwas schief gehalten, aber um so deutlicher werden die waren Größenverhältnisse zwischen Mensch und Natur, ersterer hier in Gestalt von Wolfgang auf dem letzten Stück der verschneiten Kerbe vor dem Colle Piglimo. Muss ich noch erwähnen, dass mittlerweile der Monte Rosa in den Wolken verschwunden war,- also wenig vom im Bätzing versprochenen Blick auf den grandiosen Gletscherkessel. Das Firnfeld beim Abstieg vom Piglimo war recht steil, eher " für Geübte".


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Dem Hirten auf der Alpe Faller sollten wir erklären, woher Leute kämen, die von sich sagten, sie seien "Flamencos",- wir tippten auf Flamen mit Hobby-Italienisch. Es ist ein Transhumancebetrieb, die Kühe werden in ein paar Stunden mit dem LKW aus der Poebene gebracht. Auf die Idee, bei dieser Lage Erfrischungen etc. für Wanderer und Touristen anzubieten, ist er noch nicht gekommen, dabei hat er einigen Wanderertraffic: Auf der hier langführende Tour du Monte Rosa (oder so) sahen wir am Folgetag ca 15 Personen.


Rif. F. Pastore gut, und schön gelegen. (ca 50 DM). Wir hatten daran gedacht, noch auf eine der Hütten an den Hängen des Monte Rosa Massivs aufzusteigen, etwa am nächsten Tag. Aber die meisten Hütten waren zu,- es tut sich überwiegend erst im August, oder an Wochenenden, etwas.

Hier zum Abschluss das Foto, das ich am nächsten Morgen, als wir unterhalb der Alpe Faller aus dem Wald heraustraten, von den südlichen Ausläufern des Monte Rosa Massivs aufgenommen habe. Die Ostwand ist schon gut beleuchtet, der Vordergrund hat noch weniger Licht. 

Wir unterhielten uns nochmal mit dem Hirten auf der Alpe,- lachend sagte er, seine Rinder seien mit Sicherheit BSE-frei.


 
 
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