2008 Tessin: Giro del Campo Tencia
Unter den Bergen,
die ganz im Tessin stehen, ist der Campo Tencia ist der
höchste. Wenn man vom St. Gotthard hinunter schaut ins Tal der
Leventina, so liegt er talabwärts gegenüber. Geplant war
Anfahrt nach Ambri und sofort Aufstieg zum Rif Garzonera.
Davon brachte uns der Verkerhrsfunk ab: Schon bei Basel lange
Staus, und noch länger am Gotthard. Also über den Bernadino und
die Leventina aufwärts. Auch das nicht staufrei, lang
anhaltender sehr starker Regen. Wir sind zu spät und das Wetter
ist schlecht, Planänderung: Zum Lift nach Rodi. Mit dem letzten
Lift kamen wir noch hoch zum Rif. Tremorgio. Das Wetter schien
besser, es war ca 18.00 Uhr. Der - mal wieder - zu oberflächliche
Blick auf die Karte suggerierte, wir könnten noch, fast eben, en
balcon, die paar km rüber zum Rif. Garzonera gehen. Nach 15
Minuten mussten wir bereits die Regencapes umhängen, nach weiteren
15 Minuten sagte uns ein Ziegenhirt, wir hätten keine
Chance, vor Dunkelheit anzukommen. Also Umkehr und Einkehr in
Tremorgio. Und so wurde, mit wetterbedingten Langmärschen, die
Route:
oder/und: Nationalkarte 1:25 000 Nr 1252 (Ambri-Piotta) und 12172 (Pizzo Campo Tencia) z. B. hier: www.mapfox.de Hier mal ein Anhaltspunkt, was so was kostet, pro Person, wenn man zu zweit ist. Dazu kämen noch ca 30 EUR an mitgebrachtem Proviant. Die Unterkünfte findet man alle im Internet, schwierig war bloß das Hotel in Fusio: Hotel Pineta Tel 0041 (0)790 240 16 61, schöne Zimmer, nicht billig: DZ 130 EUR ohne Abendessen. (in Mogno, nicht so nah an der Route, außerdem das Hotel Dazio 091 755 11 62) Vor Abfahrt hab ich nur das Hotel in Fusio und die Cap. Campo Tencia reserviert. In Soveltra sollte man auch mindestens 1 Tag vorher anrufen, da bewirtschaftet. Auf der Karte sieht man, dass manche Wege gepunktet sind: Die Schwierigkeit reichte von T2 bis T4 (Schweizer Klassifizierung: hier oder hier ). |
1. Tag. Wir
waren zu fünft, Nachbar Chr. mit seinen zwei Söhnen und einem
Freund, die drei Jugendlichen 11 und 14 Jahre alt. Schlafraum und
Bad in Tremorgio gut, unsere für die Selbstverpflegerhütte
Garzonera mitgebrachte Tütensuppe wurde uns gekocht. Nachts ein
Sturm, der die Außenanlagen auf der Terasse (Restaurant/Cafe :
Liftendstation) zerstörte. Sonst ein idyllischer Platz, mit
kreisrundem See, wirkt fast wie ein Krater.
Bevor wir beim Abstieg in den Wald
kamen, gab es ein wenig Sonne, Gelegenheit für eine - immer
noch kühle - Mittagspause. Im untersten Teil war der Pfad
nach Fusio sehr nass und matschig. Man kommt durch eine
Art Vordorf aus eng aneinanderstehenden Blockhäusern, wohl alten
Heuschuppen. Das Dorf selbst mit seinen Gassen, Treppchen und
Dächern ist eine Spazierrunde wert.
Fusio: Die Heuschober |
Fusio: Alter Ortskern. So sieht man es etwa vom
Hotel Pineta aus. |
Vom Lago di Magnola aus ging
es an steilem Hang zum nächsten Seitentälchen. Dort
machte etwas Sonne eine immer noch zu kalte Pause
möglich. Dann in diesem Tal nach oben. Der
Aufstieg zum Pass in einer Art Grasrinne war steil,
kaum ausgeprägt, ohne Tritte. Mich wunderte, dass
trotzdem rot-weiß markiert war. Das Foto rechts zeigt
den Pass. Aufgestiegen waren wir von links. Auch
der Abstieg führte anfangs an einer steilen Flanke
entlang. Doch dann befanden wir uns im Almgebiet. Ein
kleiner See. Bei gutem Wetter ein idealer Pausenplatz. heute
war der Wind war nicht nur kalt, er drehte unablässig, so
dass man hinter keinem Steinblock dauerhaften Schutz
fand. Schließlich gaben wir es auf. Der weitere Abstieg
führte von einem flacheren Almstück zum nächsten. Eine halbe
Stunde begleitete uns eine Ziegenherde, Streichelzoo. Mit
unglaublicher Behändigkeit stiegen sie die Felsen hoch und
runter und auch auf die Steinplattendächer der Almgebäude.
Zuletzt ging es in einer Art Waldschneise "in Fallinie" die
letzten 100 Höhenmeter zur Hütte. Diese fast okkupiert von einer französischen Gruppe, Freunden des momentanen Hüttenwirts. Man erzählte uns, dass der Hüttenweg vom Tal hoch nach jedem Winter für etliche 1000 EUR wieder instand gesetzt werden muss. Laut Wetterdienst sollte es noch zwei Tage Sonne geben und dann wieder Regen. Da die drei Etappen bis Barone, bis Sponda, bis Campo Tencia alle größeren Schwierigkeitsgrad haben sollten (T3 und T4), beschlossen wir, diese drei Etappen an den zwei Schönwettertagen zu machen. (Man kann von Soveltra - dann wohl eisfrei, auf den Campo Tencia, aber das sind 1500 Höhenmeter. Die meisten machen das im Abstieg.) |
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