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Nachts Gewitter. Morgens noch alles
nebelverhangen, Wetterbericht unsicher. Ich denke an das
wild
aussehende Gebirge. Oben am Pass zwischen all den Felsen
ein Gewitter
wäre nicht schön. Bei der Planung hatte ich immer gedacht, ob der Weg für die Jungen nicht zu lang sei. Jetzt bin eher ich derjenige, der die Strecken gerne kürzer hätte. Jedenfalls beschließe ich, falls es weiter schlechtes Wetter gibt, direkt über den Gypiere zum Ref. Chambeyron zu gehen. Das ist ein guter Aufstieg, danach aber nur noch 300 m hinab. Auf der Karte ist der Weg am Wasserfall hoch als schwierig markiert. Das stimmt allenfalls bei Schnee. Er ist breit, Stufen in den Fels geschlagen, Geländer, und entsprechend geht eine ganze Prozession von Wanderern da hoch. Dieser Weg war sicher mal eine Leistung von Bergbauern, die nur so ins Stroppiatal gelangen konnten. Weiter oben wird es einsamer. Der Bach wird mehrmals gequert, irgendwie hat uns der wohl recht bekannte Wasserfall nicht sonderlich beeindruckt. Lag vielleicht an dem grauen Wetter. Plötzlich sieht man das Bivacco Stroppia, wir sind oben! Nach einer Biegung ein paar hübsche türkisene Bergtümpel, ganz ruhig, aus denen sich der Wassrfall speist. Dann ein grünes Hochtal, bei diesem Wetter, Nebel, schließlich Nieselregen, nicht anheimelnd. So gehen wir glatt durch bis zum Pass. Fotos: Rechts ein Teil des Wasserfalls. Unten links: Ende des Aufstiegs zum Stroppiatal: Das Bivacco ist in Sicht. Unten rechts: Unteres Stroppiatal. Grün und nass. Ein anderer Wanderer in rotem Regencape. Ich glaube, das Foto ist taleinwärts geschossen, obwohl es in Bildmitte erst mal wieder bergab geht. Wenn das stimmt, dann wäre der rechte Gipfel der vernebelten Horizontlinie der Brec du Chambeyron, und links von den Schneefeldern wäre der Ausläufer des Mont Baueria, dahinter, also bei den Schneefeldern, geht es links zum Stroppia-Nubiera-Pass. |
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Nach
3:20 Stunden sind wir oben. (Jetzt sehe ich: Kein Wunder,
dass mir das
Gehen schwer fällt, das ist ein Tempo von fast 400
Höhenmetern pro
Stunde). Kein Wetter zum Verweilen auf dem Pass. Die
beiden Jungen
rennen dennoch schnell auf die Anhöhe südlich
des Passes,
um die
3000 m komplett zu machen. (Den Tete de Frema
vorzuschlagen hab ich
mich nicht getraut, naja, Aussicht wäre auch keine
gewesen.). Es
empfiehlt sich, das Foto oben links, vom Pass aus ins
Stroppiatal
aufgenommen, mit dem gleichen Foto des Folgetages zu
vergleichen. So
viel macht Wetter aus! Auf dem Foto (oben links) sieht man in Bildmitte das blaue Bivacco Barenghi. In der Senke davor liegt, auf dem Foto nicht sichtbar, ein kleiner See. Der Kegel in Bildmitte ist wohl der Monte Baueria (2960). Vor ihm geht es links hinab zum Wasserfall. Rechts von ihm ist das obere Stroppiatal. Dorthin anzusteigen, und dann durch den ersten Pass nach rechts (Col de Stroppia, hier nicht einsehbar) nach Frankreich zu wechseln, war mein ursprünglicher Plan gewesen. Foto oben rechts der Lac de Neuf Couleurs, nördlich des Passes. 5-6 Farben kann man auf dem Foto zählen. Der Weg zum Ref. Chambeyron quert einige Schneefelder, über die man recht geschwind in den eisigen See rutschen könnte, es ist nicht so flach wie das abwärts fotographierte Bild suggeriert. |
Landschaft und Wetter
werden beim
kurzen Abstieg zum Refuge Chambeyron recht schnell
freundlicher.
Letzteres ist auch gut, denn wir dürfen das Refuge
erst ab 17.00
Uhr betreten. Komischerweise kommen mir im Vergleich
französische
Hütten weniger freundlich vor als italienische.
Vermutlich liegt
es am Wirtschaftsmodell. Mein Eindruck ist, dass
CAF-Hütten
zuweilen von Freiwilligen bewirtschaftet werden. Wir essen
also zu
Mittag an den Tischen vor der Hütte, es ist noch
etwas kalt und
zugig. Es gibt eine Art Dusche draußen
(Gartenschlauch in
defektem Blechverschlag ohne Tür). Naja, das Wetter
hätte nun
doch
den ursprünglich geplanten Weg erlaubt. Auch
hätten wir das
Picknick besser am Seeufer unten mit schönem Blick
auf den Brec
Chambeyron (3389) veranstaltet als bei der nicht so sehr
gepflegten
Hütte. Fotos unten: Rechts: See bei der Hütte (von oben rechts kommt der Pfad vom Col de la Coulette(2774) und links unten der Brec.. |
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Ein
phantastischer
Bergtag!
Bei
strahlendem
Wetter,
absolut
sicherem
Himmel,
viele
Stunden auf ca 2800 m Höhe. Zuerst wieder an den
Seen
entlang hoch zum Pass. Das Firnfeld zwischen Pass und
Lac des Neuf
Couleurs war noch gefroren, wir mussten es oberhalb
umgehen. Das Foto
unten, wieder das Stroppiatal vom Pass aus aufgenommen,
zeigt den
absoluten Stimmungsunterschied zum Vortag..
Man sieht das Bivacco in Bildmitte. Von ihm aus
führt der Sentiero
Dino Icardi über das Schneefeld in den Schatten des
Ausläufers der Tete Frema. An Am Ende dieses Grates
sieht man das
Finestra, ein Spalt im Fels, hier als kleiner heller
Fleck zu sehen.
Der Grat wird umrundet, und auf der anderen Seite geht
man im Prinzip
wieder an diesem Frema-Ausläufer entlang nach
Norden. |
Beim
Bivacco Barenghi brechen gerade zwei Gruppen auf, die
dort
übernachtet
haben. Da sie noch beim Ausfegen und Schlafsackfalten
sind, mag ich
nicht hineinschauen, aber es scheint ein sauberes
Bivacco zu sein. Die
eine Partei sind zwei ältere Italiener, sie gehen
auch den Dino
Icardi,
weisen uns darauf hin, dass auch hier die
Firnflächen noch nicht
begehbar sind ("Gelato!"). Mehrmals müssen wir
deshalb nach unten
oder
oben ausweichen. An der Südspitze des von der Frema
kommenden
Grates
fällt es uns besonders schwer, eine Passage zu
finden. Dann hoch
zu den
Finestra-Seen. Meine Sorge war, bloß vor der
Mittagshitze auf dem
Ciaslaras zu sein, denn im Internet hatte ich ein Foto
des Aufstiegs
gesehen: Eine nach Süden ausgerichtete steile
Schuttarena, ca 300
m
Höhenunterschied, in der sich die Hitze wunderbar
stauen kann. Es
war
aber noch frisch und bestes Wetter. Der "Dino Icardi"
ist bestens, gelb
und blau markiert. |
Foto
unten
links:
Colle
dell'Infernetto
von
Westen.
Blick
über die
Ketten Richtung Col Belluno: Nun sind wir also mitten in
diesen
"Bedrohlichen" Rippen, und das Wetter ist super. Oben
schaut die Spitze
des MonVoso heraus. Die andere Hürde des Tages war der Abstieg vom Infernetto, hier hatte jemand von "technischen Schwierigkeiten" gesprochen. Vor uns war offensichtlich eine Schafherde da runtergezogen. Die Rinne ist erst aufgelöste Erde, dann Schutt und dann erst steil, später recht angenehm mit Schnee gefüllt. Der Schnee war nun zum Glück begehbar, sonst wären wir da auch nicht runtergekommen. Das Foto unten rechts zeigt - rechte der beiden Schneerinnen-, den ca 170 m tiefen Abstieg vom Infernetto. |
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Foto oben links: Das Val Ciaslaras, die Schuttarena, welche ich nicht in der Mittagshitze bewältigen müssen wollte. Der Pass ist rechts, oberhalb des Schattens und des Schneefeldes. Man sieht auch, dass am Talende der ganze Talboden noch verfirnt ist. Das Foto oben rechts zeigt uns beim Aufstieg in diesem Firn. Am "dunklen" Himmel sieht man, wie hell der Schnee in der Mittagssonne gewesen sein muss. |
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Oben links nun auf dem Pass mit Blick zurück. Man sieht den Firn am Talboden. Hinter der Gratwand, auf die man blickt, müsste das Biv. Barenghi liegen. Auf einer ich glaube italienischen Internetseite wurde ein Weg vom Bivacco hierher auf den Pass beschrieben, welcher diesen Grat unmittelbar überquert, irgendwo muss da eine Kette hängen. Wir hatten diesen Grat an seinem Südende umrundet. Meine Notizen sagen, dass wir etwas mehr als Normzeit gebraucht haben. Rechts oben Abstieg vom Ciaslaras, wieder ein großes Schneefeld. Man geht nun fast auf gleicher Höhe sehr bequem zum Col Marinet, dort sieht man den See schon, und der Abstieg dorthin ist auch sehr kommod. Am See war dann Zeit für gut 1 1/2 Std. Pause. Das Ufer war recht bevölkert, wir fanden keinen richtigen Schattenplatz, aber man konnte baden. |
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