Versuch
einer Paradiso-Umrundung Juli 2002
Der Plan war großartig,- in Schwierigkeitsgrad
und Bedingungen (5 Biwackübernachtungen) eine Steigerung dessen, was
wir bisher gemacht hatten,- leider passte der Plan nicht ganz zu der Tatsache,
dass mein linkes Knie schon seit Monaten schmerzte. Ich schildere hier
nur den Weg, den wir tatsächlich gegangen sind, 3 Tage von Pont im
Valsavarenche bis Cogne.
Literatur: Kaum, soweit identisch mit AV 4:
Frank Rainer Scheck: Die Höhenwege des Aostatals,Verlag der
Weitwanderer, Edewaechterdamm 1999. (Da der Verlag nicht mehr arbeitet,
ist nicht sicher, ob der Führer noch im Buchhandel erhältlich
ist. Nach Auskunft des Autors - Juli 2002- kann man ihn unter folgender
Adresse im Versandhandel beziehen:
ALPINA - Johann Neumann Postfach 1211 85609 Aschheim bei München
Tel. 089-903 76 55 )
Karten: Maßstab 50 000:
Kompass ISBN 3-87051-094-3 (Blatt 86) (Enthält nicht den westlichen
Teil des Aufstiegs zum Col Herbetet Nord)
IGC 3 : Il parco nazionale del gran paradiso
Studio F.M.B. Bologna Gran Paradiso (ISBN 88-7775-451-6
25 000: IGC Blatt 101 : Gran Paradiso
Problem: Wege verlaufen oft anders als auf der Karte. Von den drei
italienischen Karten haben wir Neuausgaben gesehen.
Weitere Informationen zu der Gegend: Alta
Via 1 Alta Via 2
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Anfahrt nach Pont (1960) im Talschluss des Valsavarenche,
wegen starken Regens Übernachtung im Hotel (Doppelzimmer, Frühstück
pro Person 82 Euro). Am nächsten Tag schönstes Wetter (Foto des
Tals oberhalb des Campingplatzes), gegen 10.00 Uhr Aufstieg zum Rif. Vittorio
Emmanuele am Gran Paradiso, dort Mittagspause mit Blick auf die südwestlichen
Ausläufer der Paradiso-Kette (Fotos): |
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Ciaforon(3640) |
Becca di Monciair(3544)-Denti del Breuil |
Talschluss mit Pta Fouraz und Mare Perchaz (3385) |
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Weiter auf der Alta Via 4 in Richtung Rifugio Chabod, erstaunlich langsam:
3 Std. bis Chabod - die Rucksäcke sind schwer wie nie: Proviant inklusive
Gaskocher für 5 Biwackübernachtungen, und wegen kleinerer Gletscherquerungen
auch noch Steigeisen. Auf den Karten ist der Weg gepunktelt: Blockfelder
am Hang, in denen wir auch einmal ein wenig die Spur verlieren. Anders
als auf älteren Karten eingezeichnet hält man sich auf etwa gleicher
Höhe, eher ansteigend, ab der Alpe de Laveciau, direkter Richtung
Hütte, und trifft erst unmittelbar unter der Hütte auf den Pfad,
der aus dem Valsavarenche hochsteigt. Ist gut markiert. Beim Queren der
schärenartigen Rippen Gemsen gesichtet, die jedoch, anders als Steinböcke,
sich langsam verzogen haben, bevor man näher kommt.
Freundliche Hütte. Die junge Wirtin erklärt
mir an einer Wandkarte, dass wir am nächsten Tag zur Überschreitung
des Money- oder Neyrongrates der Markierung bis zm Col Neyron Ovest folgen
müssten, auf der anderen SEite gehe es dann 200 m an Ketten runter.
Mit unseren Rucksäcken wolle sie das nicht machen müssen, und
auch nicht den Herbetetpass. Und wir sollen der Hüttenwirtin von Rif.
Pontese Grüße bestellen (wir schaffen es aber nicht bis dahin).
Schlange stehen im Duschraum. Später an
der Wäscheleine kommt dieses Prachtexemplar von Steinbock in nur 10
m Abstand vorbei, lässt mir Zeit, hoch zu rennen und die Kamera zu
holen, lässt sich überhaupt von jedermann und -frau fotographieren. |
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Links die Nordwestwand des Gran Paradiso vom
Rif. Chabod aus aufgenommen. Man sieht die Spur von Chabod zum Gran Paradiso,-
einige Spalten, und den großen Abstand zwischen Endmoräne (Vordergrund)
und jetziger Gletscherzunge.
W. fragte einen Bergführer, ob die Wand des
Paradiso schwierig sei, und ob sie überhaupt gemacht werde: „Pas difficile,
seulement tres vertical.“
Nach dem Abendessen bin ich noch auf die Rippe
oberhalb der Hütte. Die Westwand der Paradisokette war rot beleuchtet,
während es an meinem Standort immer dunkler wurde: |
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Herbetet(?), jedenfalls ist die linke Rippe der
Neyrongrat zwischen Herbetet und Pta. Money. |
Piccolo Paradiso (?), links die Gletscherscharte
wäre dann der Col di Montandayne |
Gran Paradis mit Laveciaugletscher |
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