Wirklich ganz paradiso! Schöne Tagesetappen (1000 m hoch und runter), Pässe in 3000m Höhe, mit grandioser Aussicht auf Gipfel und Gletscher, von unten nach oben die ganze Palette der Vegetationszonen in schönster und üppigster Manier, dazu Gemsen und Steinböcke. Und schließlich: Wein und gutes Essen..
Mittwoch
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Anfahrt: Auto über den großen St. Bernhard ins Val de Rhemes (Campingplatz ok) |
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Do/Fr | Zweitägige Eingehtour: Vom Val de Rhemes(Thumel(1868) über den Col Rosset(3023) zum Rif. A. Savola (2552), nächster Tag zurück über den Col del Leynir (3024). |
Samstag | Dann mit Auto über Aosta (warten auf H.L., der dort erst zu uns stieß, nach Valnotey(1666) hinter Cogne. |
Sonntag | Aufstieg zum Rifugio Vittorio Sella(2584). |
Montag | Von dort über Col Lauson (3295) nach Euax-Roessex (1666) im Valsavarenche |
Dienstag | Über den Col de Entelor (3007) nach Bruil (1723) im Val de Rhemes. |
Mittwoch | Von Bruil zum Rifugio Benevolo (2285) am Talende (über ein Seitental) |
Donnerstag | über den Colle Bassac Deret (3082) ins Valsaravenche, Mittagspause im Rif. Mario Bezzi(2284), weiter ins Tal und per Anhalter-Bus zurück zum Auto. |
Siehe auch
Wolfgangs Bemerkungen
aus dem Jahr 2002.
Karten: Maßstab 50 000: Kompass
ISBN 3-87051-094-3 (Blatt
86) IGC 3 : Il parco nazionale del gran paradiso
25 000 IGC Blatt 101 : Gran Paradiso und IGC Blatt 102
Problem: Die 50 000er Karten gelten als nicht sehr präzise.
Vor
allem sind da mehr Wanderwege eingezeichnet, als im Gelände
markiert
sind. Das soll insbesondere für die eisfreie Route vom
Valgrisanche
nach la Thuile gelten: Sie ist nur auf der 50 000 er Karte des
IGC
eingezeichnet,
im Gelände aber angeblich nicht markiert.
Rutor: Der macht also Probleme: Die
eisfreie Umgehung des Gletschers
ist nur auf einer einzigen Karte eingezeichnet, der Weg ist lang
und
soll
orientierungsmäßig schwierig sein.
Wenn man den Gletscher überschreiten will, muss man das Seil
etc.
den ganzen Weg mitschleppen. ( Die Alta Via führt laut Karte
am Rand
des Gletschers entlang. Vielleicht geht man mittlerweile gar
nicht mehr
auf Eis?)
Noch ein Hinweis: Wenn man etwa den Gletscher nicht auf der Alta
Via,
sondern über den Col del Rutor (ca 3000)
überschreiten will,
hat man 1500 Höhenmeter vom Tal aus aufzusteigen. Wir haben
eine Gruppe
getroffen, die dabei das Rifugio Scavarda eingeplant hatte:
Dieses
Rifugio
gibt es nicht mehr, es ist eine Ruine!
Markierung: Wir fanden alle von uns gegangenen Wege recht gut markiert, hatten, außer auf Firn oder Eisfeldern (Das konnte man in diesem schneereichen Sommer nie genau unterscheiden), keine Orientierungsprobleme.
Hütten: Die CAI-Hütten
waren durchweg gut. Im Valsaravenche
in Eux-Roussex ist nur ein Hotel, sie haben einige »Gite
d´etape«-Plätze,
die waren aber durch eine französiche Gruppe belegt, wir
mussten ein
Zimmer im Hotel nehmen. Es ist ein relativ vornehmes Hotel.
In Bruil im Val de Rhems muss man ca 500 m gehen bis zu einer
Telefonzelle,
dort den Verwalter der Unterkunft anrufen: Das ist der Besitzer
eines
Hotels
weiter unten im Tal. Die kommen dann, schließen die
Unterkunft auf,
und kutschierten uns dann in ihrem Auto runter ins Tal zum
Abendessen
in
ihrem Hotel, und fuhren uns anschließend zurück! Am
nächsten
Morgen mussten wir den Schlüssel irgendwo hinterlegen. (Oder,
2002)
Begehung der Wege: Wir haben jeden Tag Leute getroffen: Solche, die nur bis in die Almwiesen gingen, solche, die Wanderwege gingen wie wir (zunehmend Franzosen, denen die Vanoise zu übervölkert ist), und Hochtourengeher und Kletterer.
Verkehrsmöglichkeiten: Es gibt in den meisten Tälern Busse. Aosta hat einen Bahnhof.
Schwierigkeit: Alle Pässe sind ca 3000 m hoch! Am Passo Lauson kann man sich mal an Drahtseilen festhalten. Sonst alles ohne Hände begehbar, alle hängt davon ab, wieviel Schnee noch liegt. Stöcke (oder Pickel) sollte man dabeihaben. Steigeisen sind wohl übertrieben, ich hatte Grödeln dabei, diese aber nie angezogen, obwohl wir vor dem Col Leynier leicht abschüssigen hartgefrorenen Firn hatten.
Wetter: In 8 Tagen hatten wir zwei Tage mit teilweiser Bewölkung und Regen,- in Passhöhe ist dann wenig Sicht.
Sprache: Fast alle sprechen außer italienisch noch französisch.
Wie gesagt, der Zeltplatz im Val de Rhemes war ganz angenehm. Wir konnten das Zelt während der zweitädigen Tour dort stehen lassen. Die Besitzerin warnte uns vor dem vielen Schnee am Col de Leynir,- zu Recht... Mit dem Auto bis zum Ende der Fahrstraße, von da zu Fuß weiter auf Fahrweg im Tal, dann Fußweg. Wir mußten etwas suchen, durch´s hohe taunasse Grün, um unten auf der anderen Bachseite den Beginn des Pfades zu finden,- das Schmelzwasser ändert dort wohl ständig alles: Reste weggespülter Holzbrücken etc. Der Pfad beginnt rechts von dem Wasserfall. |
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Links nochmal das Feucht-Grün in Bachnähe. Als wir zwischen Bachläufen, Steinblöcken, Bäumen und Gebüsch schließlich den Weg gefunden hatten, erwies er sich als deutlich ausgeprägt und auch markiert. In sehr schönem Hangwald hoch, Zirben, Alpenrosen, und viele Blumen, und dahinter der Wasserfall. Vor kurzem müssen noch Kühe auf diesem Pfad zur Alm getrieben worden sein,- ist schwer vorstellbar. Dann weitet sich die Kerbe zu einem Almbecken, die Alm ist verlassen. Die Rückwand wird in den Hang gebaut, damit Lawinen darüber hinwegrutschen. Dem Bachlauf folgend,- der Pfad ist gut sichtbar, in rechtem, dann linken Bogen, zum sehr steilen Passanstieg. |
Beim Anstieg hatten wir die Wahl zwischen weichem Schnee (Wolfgang links) und rutschigem Schutt auf Steingrund. Es zogen Wolken auf. Auf dem Pass, der ein Lehmrücken ist, konnten wir gerade noch zur anderen Seite runterschauen: Schneelandschaft, mit eigenartigen kreisrunden Wasserlöchern, wie Augen. Nach dem kurzen Steilstück abwärts waren wir dann in Nebel und Nässen. Das Terain ist flach gewellt. Der markierte Weg führte zu einem kleinen Wasserfall. Es war uns nicht möglich, diesen mit der Markierung zu überqueren! Wir mussten wieder hoch, und einen anderen Weg suchen. Zum Glück hatten wir kurz mal zwei Personen am anderen Ufer eines Sees gehen sehen, also suchten wir diese Stelle und folgten dort dem Pfad, der richtig zur Hütte führte. | |
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Am anderen Tag Blick auf Lago Rosset (2600) und Punta Bassei(3338). Wie erwähnt, vor dem Col Leynir war der Schnee noch gefroren. Von hier aus könnte man schön zum Mont Taout Blanc aufsteigen. Simma aber nicht. Vom Pass geht es recht steil im Schnee abwärts. Anders als eine größere holländische Gruppe haben wir uns zum Glück unten gleich etwas rechts gehalten, obwohl die breiteste Spur geradeaus in die Gletscherplaine führte. Es ist richtig, sich eher rechts zu halten. Da ist fast alles Gelände gangbar, und wenn man nur immer hübsch rechts+abwärts strebt, stößt man mit Beginn des Grasbewuchses auch in der Talkerbe auf den Pfad. Der Abstieg war insgesamt lang und steil. |
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