Via Alta Vallemaggia und Übergänge zwischen Verzascatal und Maggiatal 
(28. Juli-3. August 2013)


Vorweg:
  1. Ende Juli-Anfang August ist alles im Tessin belegt, von einer Wanderung in dieser Zeit kann ich nur abraten.
    Beim Aufstieg aus dem Verzasca- oder Mairatal zum Höhenweg sind meist an die 1500 Höhenmeter zu bewältigen,
    weshalb ich glaubte, es gebe kaum "Seiteneinsteiger" bei der Via Alta, so dass eine gelungene Reservierung der ersten Hütte,
    Nimi, reichen würde, um überall Platz zu finden. Das war grob falsch. In Masnee konnten wir noch provisorisch
    untergebracht werden, in Spluga war noch Platz, aber in Tome und Soveltra war kein Platz mehr frei.
  2. Mir gefällt diese Via Alta besser als die des Verzascatals: Der Weg führt weniger ganz oben auf dem Grat. Damit ist er bei weitem
    nicht so schwierig - die Broschüre gibt an: T4 - und zugleich landschaftlich abwechslungsreicher. In anderen Beschreibungen des
    Weges werden die Seen gelobt, und es ist wahr, sie sind schön.
    (Natürlich ist die Via Alta Verzasca alpinistisch reizvoller, so man dem gewachsen ist.)

Unterkünfte
Locarno/Cardada: Capanna Cimetta +41 (0)91 743 04 33
Alpe Nimi: Tel: 079/230.48.79
Alpe Masnee, Alpe Spluga, Alpe Tomeo, Soveltra, Cap. Osola: Info hier
Sonogno: (Privatzimmer:) Fam. Panina 091 746 1244 (47 SF mit Frühstück)
                Ev: Luftschutzkeller, in der Bar des Sportplatzes fragen.
                Ristorante Alpino 0041 91 746 11 63
Prato-Sornico:  Hotel Lavizzara  +41 91 755 14 98(Dormitorio im Luftschutzkeller, 30 EUR, Abendmenu 20 EUR. Hotelzimmer (nicht das Dormitorio)  können bei Booking.com reserviert werden.).                 

Karten: Schweitzer Nationalkarte 50 000 (Carta Escursionistica) 266T (Valle Leventina) und 276T (Val Verzasca), Faltblatt Via Alta Vallemaggia,
Internet: 
www.vialtavallemaggia.ch  und
http://www.ti-sentieri.ch


GPS: 
Ich habe versucht, mit meinem Dakota 20 die Tage als Track aufzunehmen. Einmal hab ich das Gerät erst nach 30 Minuten Marsch am Morgen angestellt, mal hat es irgendwann die Arbeit eingestellt. Die Wege sind eigentlich alle sehr gut markiert, so dass diese Daten nicht wirklich wichtig sind. Außerdem habe ich (zu Hause am Rechner) Wegpunkte (Hütten, Pässe etc.) erstellt, die hier geladen werden können. Weitestgehend habe ich in den Tracks die Pausenpunkte gelöscht. Die Tracks können bei den Tagestouren heruntergeladen werden.

   Tourbeschreibung

 So 28. Juli
Anfahrt mit 2 PKW, meiner wird oberhalb Locarno ca. 1 km von der Talstation des Liftes nach Cardada geparkt. Lift nach Cardada (ca 25 SF). Wir sind 2 Erwachsene und 3 sehr sportliche Jugendliche.Cardada ist hübsch, aber auch eine Art Erlebnispark. Wir gehen noch die 300 Höhenmeter bis zur Capanna Cimetta. Der Schlaftrakt erinnert an ein Schullandheim (HP 35 SF!). Wir sind die einzigen Gäste. Hätten wir nicht reserviert, wäre die Hütte wohl zu gewesen.

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 Mo 29. Juli  Cap. Cimetta (1642  ) AlpeNimi(1718 )

Graphic und Angaben aus
http://www.ti-sentieri.ch
Auf: 902 m                                                                                                                                      
Ab: 825 m
Distanz: 9,6 km
4 Std. (haben wir auch gebraucht, GPX-Track)
Das Faltblatt gibt an für die Strecke ab Cardada (also 300 m tiefer), und 400 m Anstieg mehr ab Btta di Orgnana:
Auf: 1409 m
Ab: 1016 m
Distanz 11,.6 km
Dauer 7:30 Std.
Man sieht, es lohnt schon, am Seilbahntag bis Cimetta anzusteigen...
  9:00 Uhr. Bewölkt und nass. Eine halbe Stunde nach Abmarsch beginnt der Regen. Starker, fast stürmischer Wind, teilweise Hagel. Wegen der Böen meiden wir in unseren Flattercapes die Gratkante. An der Btta di Orgnana verlassen wir die Via Alta und wählen den tiefer gelegenen Weg vorbei an der Alpe di Valaa zur Cap. Alpe Nimi. Ankunft gegen 13.00 Uhr. Und schon beginnen die Gewitter, die den ganzen Nachmittag andauern,- gut, dass wir unterm Dach und nicht mehr auf dem Grat sind.
Am späten Nachmittag treffen zwei ältere Damen ein, sind im Gewitter 5 Stunden von Gordevio aufgestiegen in dünnen Plastikcapes, sind aber bei weitem nicht so durchnässt wie wir. Man lebt in der Küche des Ziegenpeter (Pietro di Capra), das ist urig und interessant. Sehr freundlich und hilfsbereit. Wir hängen unsere Sachen über den Herd, stopfen die Schuhe mit Zeitung aus. Es werden an die 100 Ziegen gemolken. Das lässt wenig Zeit und Geld für die Pflege der Baulichkeiten, aber wie gesagt, es ist ein ECHTES, gelebtes Ambiente und hat uns gut gefallen. Abends sagt Piero, es werde- für mehrere Tage - schönes Wetter kommen, denn die Ziegen zögen hoch in die Hänge. Tatsächlich kam es so.


Die Gewitter sind vorbei. Abend. Die Täler dampfen. (Bilder mit altem Handy aufgenommen)

Man blickt schön auf den Lago Maggiore. Nachts beim Gang zur Toilette blinkten die Orte am Seeufer. Wunderschön.

Strahlender Morgen. Das rustikale Ambiente. Dieser Hund und das Pferd gehen nachts, den Spuren nach zu urteilen, zusammen in den Hängen spazieren. Es gibt auf der Alm drei Schweine mit lustigen Namen (M.Monroe, Ronald Reagan).

Blick auf den von Maggia kommenden Weg.



Der Monte Rosa leuchtet weiß in der Morgensonne (linkes Bild). Cardada rühmt sich, das man von dort aus den tiefsten Punkt der Schweiz (Maggiamündung in den Lago Maggiore) und ihren höchsten Punkt, den Monte Rosa, sehen könne.Von Nimi aus sieht man zwar nur den Lago, nicht die Maggiamündung, aber eben sehr schön den Monte Rosa.

Pietro schenkt uns nach dem Frühstück noch ein Glas mit Frischkäse. Es war ein schöner Aufenthalt hier.
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Di 30. Juli Alpe Nimi (1718)-Alpe Masnee(2063)

Graphic und Angaben aus
http://www.ti-sentieri.ch
Auf: 892 m                                                                                                                                      
Ab: 513 m
Distanz: 4,3 km
(Keine Zeitangabe wg. schwieriger Stellen)
GPX-Track (erst ab Passo di Nimi)
Faltblatt:
Auf: 739  m
Ab: 400 m
Distanz 4,4 km
Dauer 3:30 Std.
Aufstieg zum Passo di Nimi. Bei der Cima di Nimi quert der Weg felsig den Grat. Man muss sich ein wenig mit den Händen hochziehen, und auf der anderen Seite geht es ca 15 m an einer Kette abwärts. Auch danach noch ein Stück in felsigem Gelände, die Jungs (alle 5...) kommen auf ihre Kosten. Wir steigen nicht auf den Madom da Sgiof und sind mittags in Alpe Masnee. Dort empfängt uns ein Mitglied des Vereins, welcher die Hütte betreibt. Er sagt, dass in dieser Woche der Andrang recht groß ist. Tatsächlich müssen wir dann in einem Container schlafen, den wir dann aber auch für uns alleine haben. Anscheinend tauchen Vereinsmitglieder auf, wenn größerer Andrang in den Selbstversorgerhütten ist.  Wir erfahren einiges über den Betrieb:
Die Renovierung von Masnee hat (Zahlenangaben aus meiner Erinnerung, geben also eher die Größenordnung wieder) gegen 600 000 SF gekostet, davon machten allein die Hubschrauberflüge ca 150 000 SF aus. Das Geld kommt von Schweizer Firmen, Bundesstaat und Kanton, und zum kleineren Teil wird es durch die Übernachtungsgelder aufgebracht. Im letzten Jahr hatte Masnee mit seinen 16 Schlafplätzen weit über 1000 Übernachtungen. In Fümegna hatte man uns vor Jahren gesagt, dass so ein Hubschrauberflug an die 3000 SF koste. Nun erfahren wir, dass der Preis auf 800 SF gesunken ist, und der Verein habe für bestimmte Routen Preise um die 200 SF ausmachen können. 
Wir gehen nachmittags die 200 Höhenmeter runter zum Lago Pianca. Der See ist wunderschön, ein sehr schöner Badesee auch, absolut lohnend. Er liefert auch das Wasser für Masnee. Wir haben gerätselt, weshalb das Wasser vom See aus im Rohr erst einmal ca 50 m runter geführt wird, bevor es dann die 200 m zur Hütte hoch muss. Anscheinend ist es so, dass es dabei einen solchen Schwung erhält, dass es (fast?) ohne Pumpenkraft bis nach Masnee steigt.
Bei dem kleinen Pass, bevor man zum See absteigt, ist der einzige Punkt mit Handyempfang. Von hier aus reserviere ich 5 Plätze in Spluga und erfahre, dass Tomeo und Soveltra dicht sind, wir werden umplanen müssen.

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Mi 31. Juli Alpe Masnee (2063) - Alpe Spluga (1838)

Graphic und Angaben aus
http://www.ti-sentieri.ch
Auf: 957 m                                                                                                                                      
Ab: 1213 m
Distanz: 9,3 km
(Keine Zeitangabe wg. schwieriger Stellen)
(GPX-TRACK)
Faltblatt:
Auf: 893  m
Ab: 1116 m
Distanz 9,2 km
Dauer 8:30 Std.
Abmarsch 7:26 Uhr.  Es sind recht viele Gruppen unterwegs. Die Etappe ist lang. Nach einer halben Stunde zweigt rechts der Pfad ins Tal nach Brione ab, wir gehen geradeaus, und nach Umrunden einer Nase wird der Grat leicht felsig gequert. Danach an steilem Hang, paar steile Stufen auf dem schmalen Pfad, finde ich, unelastisch, wie ich bin, etwas heikel. Vor dem Poncione Pincascia biegt der Weg überraschend nach links, auf einem Seitengrad, und dann geht es steil auf Gras zwischen Bäumen hinab. Der Pfad ist teilweise frisch freigeschnitten. Einmal rutsche ich auf dem Heu auf einer schrägen Platte aus, falle äußerst ungeschickt und verdrehe mir dabei das linke Knie.  An der Alpe Cuasca machen wir 100 Minuten  Mittagspause. Hitze, wenig Schatten. Die 300 m Anstieg zu den Seen wirken nicht verlockend. Im ersten See baden wir. Gegen 16.30 kommen wir in Spluga an. Mir ist es absolut schwer gefallen. Mein Knie schmerzt, auch kleine Stufen kann ich nur mit dem linken Bein voraus absteigen.
(Wenn ich dem aufgezeichneten GPS-Track glauben darf, waren wir von 7:26 bis 16:30 unterwegs, haben 100 Minuten Mittagspause und 45 Minuten Badepause gemacht. Das wären unter 7 Std. reine Gehzeit. Kein Wunder, dass ich Probleme habe, mitzuhalten. Und die Anderen müssen immer wieder auf mich warten! Was für Zeiten wären die ohne mich gegangen? Und dabei schleppen sie den ganzen Proviant, Chr.'s Rucksack ist gut 1,5 mal so schwer wie meiner!)
In Spluga bringt ein Helikopter gerade zwei Vereinsmitglieder mit Essensvorräten. Sie wollen morgen eine 16-köpfige Gruppe bekochen. Für uns kochen die Jungen, wir kaufen zwei Pakete Spaghetti zu unseren mitgebrachten Vorräten, denn die Jungen werden nie satt. Auch Spluga ist, wie Masnee, sehr schön renoviert. Mir kommt die Idee für unser weiteres Programm, da Tomeo belegt ist: Wir folgen der Via Alta bis zum Passo del Cocco, was etwa der halbe Weg bis Tomeo ist, und steigen dort nach Osola ab (Ich hoffe, es wird so schön wie beim letzten Mal). Geht es meinem Bein noch schlecht, kann ich am Folgetag nach Brione. Sonst geht es über Btta Mügaia nach Sonogno, und kommen samstags, wie ursprünglich geplant, via Passo di Redorta in Prato Sornico an. Die Reservationen in Osola und Prato Sornico gelingen telefonisch.

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Do 1. Aug. Spluga-P. di Cocco- Cap. Osola (1418 m)

Graphic aus http://www.ti-sentieri.ch
Auf: 800 m                                                                                                                                      
Ab: 1250 m
Distanz: 7,5 km
(Keine Zeitangabe wg. schwieriger Stellen).
(GPX-TRACK
, erst ab Lago di Spluga)
Das Faltblatt zur Via Alta veranschlagt 7 Std. für Spluga-Tomeo. Wir haben 3 Std. bis zum Val Cocco gebraucht, was zu dieser Angabe passt. Dazu muss man 40 Minuten rechnen für die 300 Höhenmeter bis zum Pass, 40 Minuten für den Abstieg nach Sambuca, und auch eine knappe Std. für Sambuca-Osola. macht gut 5:20 Std.

(Es gibt einen leichteren rotweiß markierten Weg von Spluga direkt nach Osola)
Im Hüttenbuch von Spluga waren zwei Leute aus Berlin eingetragen. In Sambuca fanden wir ihren Eintrag wieder, sie waren einen Tag vor uns, und waren auch von Sambuca aus nach Sonogno gegangen.
Ich gehe los, bevor die anderen fertig gepackt haben. Bin sowieso langsamer. Oben am See Orientierungsprobleme, weil die Weggabelung (links über Btta di Spluga nach Binasco) auf meiner Karte nicht eingezeichnet ist. Mittlerweile kommen die anderen, die bessere Markierungen und Wegweiser gefunden haben und so mein Problem erst gar nicht haben. Also, der rechte Pfad, in das breite Schuttcouloir aufsteigend, ist richtig. Danach geht es dann 200 m abwärts in steilem, engen Couloir, recht knifflig. Dann dauert es länger als voraussehbar, einen Hang mit Blockfeldern leicht ansteigend zu queren (Talschluss des Serenello). Plötzlich steht man auf luftigem Fels und blickt in das Val Cocco mit Alm. In Serpentinen schnell in diesen Talschlussbogen, wieder Steinfelder, auf denen es nicht ganz so schnell vorangeht. Es ist ca. 11.00 Uhr, bis Tomeo wären es vier weitere Stunden. Wir steigen 300 m auf zum Passo di Cocco, der halbe Weg durch ein Blockfeld, dann zieht sich der Abstieg auf wenig begangenem Pfad nach Sambuca. Hier eine längere Pause.Ich vermerke im Hüttenbuch, dass es nur noch eine einzige Bierdose gegeben habe.  Leider haben wir nicht bemerkt, dass ein paar Schritte weiter ein kleiner Badesee gewesen wäre. Schließlich dann noch die 400 m ab nach Osola. Wir haben die neue Wegführung gar nicht bemerkt, sondern sind auf der alten Spur abgestiegen. Die vielen steileren Stufen abwärts waren mit meinem Knie eine Qual. Auf wie ab bin ich sozusagen auf einem Bein gelaufen an diesem Tag, mühsam sind besonders großere Stufen abwärts, weil das nur mit dem linken Bein voraus geht..
Osola war, gemessen an der Idylle vor ein paar Jahren, enttäuschend. Erst mal waren gut 20 Personen da. Es ist angebaut worden, noch ist da ein bischen Baustelle. Die neue Dusche war geschlossen. Ich hab mich mit dem Bauschlauch abgespritzt. An Gemsen bei diesem Trubel nicht zu denken.

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Fr 2. Aug. Osola(1413)-Btta di Mügaia (2519)- Sonogno (919)

Graphic aus http://www.ti-sentieri.ch
Auf: 1300 m                                                                                                                                      
Ab: 1800 m
Distanz: 13,5 km
(Habe den Tag nicht mit GPS aufgezeichnet).

Ein gewaltiger Abstieg. Weil das so weit ist, wird wohl doch noch recht viel im Rif. Sambuca übernachtet. In Sambuca steht ein Herd, mit Holzfeuer zu betreiben, keine Küchenzeile wie sonst, kein Gas.


Ich will es doch versuchen. Starte nach Schnellfrühstück gut eine Stunde vor den Anderen, wieder auf der alten Trasse nach Sambuca, dann weiter. Ich schaffe es, noch weite Strecken im gerade weichenden Schatten zu steigen. An der Btta. mache ich Pause. Als ich ans Weitergehen denke, sehe ich die Jungen unten kommen, also warte ich. Dafür hänge ich dann beim langen Abstieg, der bis nach der Mügaia-Alm nicht hübsch ist, weit hinter den anderen her. Endlich im Hangwald machen wir bei einem Wochenendhaus Pause. An die Wasserstelle erinnerte ich mich vom letzten Mal. Imposant beim weiteren Abstieg die wasserüberströmte Felswand mit tropisch anmutender Vegetation. Zum Schluss noch auf Asphalt bis Sognono. Dort erfahren wir, dass morgen ein großes Musikfest sei. Im Luftschutzkeller beim Stadion und im Hotel Alpi ist deswegen kein Platz. In einem weiteren Haus, dessen Bestimmung mir nicht klar wurde, feiert die Familie Matasci ihr Treffen: 300 Personen aus aller Welt sind in ihr "villaggio d'origine" gekommen. Ich erhalte einen Prospekt des Treffens, in dem viel über das harte Leben früher hier zu lesen ist. Wir finden ein Privatzimmer (Fam. Panina) , mit viel Glück. Nach uns ist auch diese Unterkunft voll. Es ist noch früh genug, zum Bach zum Baden zu gehen, und schließlich ein Grillmenu im Ort.
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Sa 3. Aug. Sonogno(919) Passo di Redorta (2179) Prato-Sornico (746)
Heute wären wir, nach ursprünglichem Plan, von Soveltra nach Prato-Sornico abgestiegen. Nun also über den Passo di Redorta dorthin.

Graphic aus http://www.ti-sentieri.ch
Auf: 1560 m                                                                                                                                      
Ab: 1730 m
Distanz: 16 km
Zeit: 7:10 Std.
(GPX-TRACK, nur bis etwas hinter die Alpe Püscen Nero)
Diese Zahlen verwundern. Von Sonogno bis zum Pass rechne ich mit obigen Höhenangaben:
Auf: 1260 m
Ab :  1433 m
Von Sonogno aus läuft man erst eine halbe Std. auf der Talstraße. Danach gute 3 Std. Aufstieg, was immerhin noch einen Schritt von 400 Höhenmetern pro Stunde bedeutet. Tatsächlich entsprechen die Zeiten auf den Wegweisern teilweise diesem mit Gepäck doch recht forschen Schritt. Ansonsten Wanderung ohne technische Schwierigkeiten.

Das Frühstück war überraschend gut. Ich wieder als erster los, am Ende der Talstraße überholen mich die anderen vier. Es geht durch sattes Almgelände. Die drei Jungen stürmen nur so hoch (abends beklagen sie sich, dass wir so wenig Höhenmeter machen, dass sie gar nicht trainieren können...). Chr. geht es heute auch besser, aber ich mühe mich, und bin mindestens 30 Minuten später am Pass, als die anderen ihre Pause praktisch beenden. Sie gehen, ich bleibe. Kalt verschwitzt. Ein weiteres Paar kommt hoch, sie sind knapp drei Stunden von Sonogno gegangen.

Nach dem Pass wie so oft erst mal steil im Schutt abwärts, dann ist da ein breites fast horizontales Wiesenband, auf diesem verläuft der Weg von Tome zum Redorta-Anstieg. Das Paar holt mich ein. Er zeigt mir, ca 50 m abseits des Pfades, diese gegeneinander gekippten Felsen, welche Hirten als Stall nutzten, es sei berühmt.
Man sieht, das Gelände ist hier ziemlich flach. Im Hintergrund der felsanstieg zur Redorta. Mein Weg kurvt weit nach südwesten, um erst am Ende des Talschlussrundes steil in Erlengebüsch abwärts zu verlaufen.
Ich hätte erwartet, meine Leute unten am Bach beim Baden einzuholen, aber sie hatten Mittagspause im Erlengebüsch gemacht und im Schatten auf mich gewartet. Unten kurze Badepause, d.h., ich war der einzige im Wasser. Der Pfad war kurz nach der Bachquerung an einer Stelle abgerutscht. Bei Regen wäre die Stelle sehr heikel. Danach zog sich der Pfad lange, lange durch das Tal. In Prato-Sornico mussten wir die Landstraße bis zum oberen Ortsende aufsteigen zum Lavizzara. Wir waren mit dieser preisgünstigen Unterkunft sehr zufrieden, machten noch einen Besichtigungsspaziergang durch die alten Ortskerne von Prato und Sornico. Das war mal praktisch bürgerliche Pracht. .

So 4. Aug. und  Mo, 5. Aug.
Nach Abholen meines Autos oberhalb Locarno fuhren die Anderen weiter in den Familienurlaub, ich, nach Besichtigung von Locarno (auf der Piazza Grande war alles zum Filmfestival aufgebaut), zurück zum Lavizzara: Ich musste bis Mittwoch auf T.R. warten, mit dem die nächste Wanderung geplant war, und im Lavizzara gefiehl es mir gut: Abends mischen sich auf der Terrasse Einheimische, Gäste und die Wirtsfamilie. Eine angenehm freundliche und entspannte Atmosphäre. Einmal im Lago Maggiore baden (ich fand nur einen Zugang an einer Art Badeanstalt im Parco della Pace), öfter und schöner in der Maggia an der Brücke unterhalb Menzonio, Suche nach dem Einstieg ins Val Cocco und einmal mit leichtem Gepäck dieses Tal hinauf bis zu der Stelle (1946 m), wo die Via Alta auf diesen Weg zum Passo de Cocco trifft. Ich wollte testen, ob diese 1400 Höhenmeter zumutbar waren, denn diesen Weg, und auch noch über den Pass und bis runter nach Osola, wollte ich nächste Woche mit T.R. gehen. Am Montag wechselte ich Richtung Airolo, wo T.R. am Mittwoch ankommen sollte.


Fazit: Wie oben gesagt: Diese Via Alta ist wirklich schön, abwechslungsreich, und technisch zumindest für mich angemessen (T2 bis T4). Konditionsmäßig habe ich mich sehr schwer getan, es tat viel weh, und die längeren Etappen hab ich als sehr sehr mühsam empfunden. Zugleich war ich bei Ankunft in am Tagesziel , mal von all den Wehwehchen abgesehen, eigentlich nie so ganz richtig ausgepowert. Bedeutet?? Man strengt sich nicht mehr so gerne und bis ans Limit an....
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Tessinquerung 2013